Nach mehr als 1.000 Tagen Haft ist Antonio Ledezma die Flucht von Venezuela nach Kolumbien gelungen. Antonio José Ledezma Díaz war seit 2008 gewählter Bürgermeister von Caracas, 2015 wurde er des Amtes enthoben. Am 9. Februar 2015 wurde Ledezma in seinem Büro von bewaffneten Schergen des Geheimdienstes Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional (SEBIN) festgenommen. Staatsoberhaupt Maduro bestätigte die Festnahme persönlich in einer Rundfunk- und Fernsehansprache und begründete die Aktion mit Vorwürfen, Ledezma habe einen Putsch gegen das Regime geplant. Er wurde mehrfach aus der Haft entlassen, stand aktuell unter Hausarrest.
Nach Angaben seiner Familie entkam er in den frühen Morgenstunden dieses Freitags über die Grenze nach Kolumbien. Er hatte demnach ohne Probleme eine Fussgängerbrücke zwischen dem venezolanischen Bundesstaat Táchira und dem kolumbianischen Department Norte de Santander überquert. Die kolumbianische Einwanderungsbehörde bestätigte, dass Ledezma nach dem Verlassen Venezuelas auf kolumbianischem Territorium angekommen ist. Die venezolanische Opposition geht davon aus, dass er bald nach Europa reisen wird. „Er hat seinen entsprechenden Einwanderungsprozess in Übereinstimmung mit den Einwanderungsbestimmungen der kolumbianischen Behörden durchgeführt“, so die offizielle Erklärung. Im kolumbianischen TV wurden kurz darauf Bilder von Ledezma am Flughafen Camilo Daza in Cúcuta gezeigt.
Update, 18.11.
Der 62-jährige landete am Samstagmorgen aus Bogotá kommend in Madrid. „Heute, wo ich in Spanien angekommen bin, fühle ich mich frei», so Ledezma“.
Na, das sind doch mal seltene, aber höchst erfreuliche Nachrichten!
In Spanien muß er sich aber auch vorsehen. Die verhaften neuerdings Politiker und lassen das Volk niederknüppeln, nicht viel anders als in Venezuela. Präsident Rajoy ist eine Schande für das Land und für Europa.