Seit mehreren Tagen wird das argentinische U-Boot „ARA San Juan“ vermisst. Das Diesel-elektrische U-Boot wurde von der ehemaligen deutschen Werft Nordseewerke als Exportentwurf gebaut, an Bord der TR 1700 befinden sich insgesamt 44 Besatzungsmitglieder. Nach Berichten lokaler Medien soll es Probleme mit der Stromversorgung gegeben haben (Verlust der Kommunikationsverbindung), das Marinekommando hat am Samstag (18.) eine offizielle Stellungnahme abgegeben:
Das Verteidigungsministerium, unter der Leitung von Oscar Aguad, meldet die Aufzeichnung von zwölf Satellitenanrufen, die von der ARA San Juan aus getätigt worden waren. Auswertungen deuten darauf hin, dass die Besatzung versucht, Kontakt aufzunehmen und es wird daran gearbeitet, ihren genauen Standort zu bestimmen. Die Anrufe hatten eine Dauer von 4 bis 36 Sekunden, wurden zwischen 10:52 und 15:42 Uhr auf verschiedenen Basen der Marine empfangen, obwohl kein Kontakt hergestellt werden konnte.
In Zusammenarbeit mit einer auf Satellitenkommunikation spezialisierten US-Firma wird nun daran gearbeitet, den genauen Ort des Senders der Signale zu bestimmen, da man davon ausgeht, dass es sich um das U-Boot mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord handeln könnte. Die Verbindung mit der San Juan war am vergangenen Donnerstagabend (Ortszeit) verloren gegangen, als der per Protokoll festgelegte Kontakt (alle 48 Stunden) mit der Einsatzbasis des argentinischen U-Boot-Kommandos nicht wie vereinbart stattgefunden hatte. Angesichts dieses Umstandes wurde eine Operation zur Wiederaufnahme des Kontaktes unter der Leitung der argentinischen Marine, die auf Befehl von Präsident Mauricio Macri von Minister Aguad persönlich kommandiert wurde, eingeleitet“.
Update
Ein Sprecher der Marine gab am Sonntagmorgen (Ortszeit) bekannt: „“Wir haben unsere Suchanstrengungen verdreifacht, aber leider haben wir immer noch keinen Kontakt und das Wetter ist immer noch sehr schlecht. Es gibt sieben Länder, die mit uns zusammenarbeiten, um das Schiff zu identifizieren/finden (Chile, Uruguay, Brasilien, Peru, die Vereinigten Staaten, England und Frankreich)“. Inzwischen ist die Mehrheit der Angehörigen der Besatzung bereits nach Mar del Plata gereist und erhält „ständig psychologische Unterstützung“.
Update, 20. November
„Es gibt eine Menge Unsicherheit bezüglich des Fehlens von verlässlichen Anzeichen, die uns helfen könnten, das U-Boot zu entdecken „, so Enrique Balbi, Sprecher der Marine am Montagmorgen (Ortszeit). Nach seinen Worten sind die „Bedingungen schrecklich, über acht Meter hohe Wellen erschweren die Suche“. Balbi wies darauf hin, dass das U-Boot Nahrung für bis zu 30 Tage gebunkert hat, ebenfalls große Mengen an Treibstoff. Allerdings warnte er, dass „Sauerstoff nur für rund sieben Tage zur Verfügung steht“. Die Auswertung der empfangenen Satellitenanrufe hatte ergeben, dass sie nicht vom verschollenen Boot stammen. Während der Patrouille im Süden des Landes meldete der Kommandeur zudem einen Zusammenbruch der im Jahr 2014 erneuerten Batterien, weshalb die Route geändert und die „ARA San Juan“ zum Marinestützpunkt nach Mar del Plata umdirigiert wurde.
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