Moskau wird ab dem 1. Dezember die Einfuhr von Rind- und Schweinefleisch aus Brasilien zeitlich befristet einschränken. Dies gab am Montag (20.) die Bundeskontrollbehörde für Veterinär- und Pflanzengesundheit „Rosselkhoznadzor“ bekannt. Demnach war in einigen Lieferungen der Zusatz Ractopamin entdeckt worden. Ractopamin ist ein Hormon, das Mastschweine und Rinder schneller Fleisch ansetzen lässt – Kühe geben durch das Medikament mehr Milch. Je nach gemästeter Tierart steigt die Produktivität der Betriebe durch den Zusatzstoff um bis zu 38 Prozent.
Der brasilianische Landwirtschaftsminister Blairo Maggi teilte mit, dass nur einige Unternehmen von den auferlegten Beschränkungen aus Russland betroffen sind, während der Rest normal „funktionieren“ würde. Nach seinen Worten ist Ractopamin in einigen Ländern erlaubt, aber nicht in Russland. Brasilien ist der größte Rindfleisch und Hühnerproduzent der Welt (viertgrößter Schweineproduzent), das Vertrauen in den Exportweltmeister ist seit dem Gammelfleischskandal vom März 2017 erschüttert.
Was Brasilien an Fleisch exportiert ist voll von allem Möglichen, das kein Mensch essen sollte. Im land selber gibt es durchaus hervorragende Fleischqualitäten. Das bleibt aber im Land und stammt nicht aus den industriellen Mastfabriken skrupelloser Gauner.