Offener Brief an den Kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos

santos

Präsident Juan Manuel Santos Calderón erhielt für seine Bemühungen um den Friedensprozess in Kolumbien 2016 den Friedensnobelpreis (Foto: Presidente)
Datum: 06. März 2018
Uhrzeit: 02:53 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Peter B. (Leser)
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Werter Herr Präsident der Republik Kolumbien Juan Manuel Santos

Vor einige Wochen warfen sie den Präsidenten Venezuelas Herrn Maduro vor, in seinem Land niemals freie Wahlen zu akzeptieren. Vielleicht haben sie recht, ich selber weiß zu wenig über den Prozess um mir ein Urteil bilden zu können.

Ich kann mir aber ein Urteil über die Vorbereitungen der Wahlen in Kolumbien bilden. Aus diesem Grund und meinem großen Respekt dem kolumbianischen Volk gegenüber, muss ich ihnen sagen, dass sie zuerst den Dreck vor der eigenen Haustür wegkehren sollten. Wir in Deutschland sagen auch, „wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen“.

Von fairen und freien Wahlen in Kolumbien kann wohl kaum gesprochen werden. Wenn eine legale Partei ihren Wahlkampf unterbrechen muss, weil ihre Mitglieder, besonders deren Funktionäre massiv bedroht und ermordet werden und sich der Staat nicht in der Verantwortung sieht diese Menschen zu schützen. Ist das eine freie Wahl?

Aber das scheint ja mittlerweile Tradition in der Kolumbianische Geschichte zu sein. Ich möchte nur mal an die Unión Patriotisch (UP) erinnern. Zwei Präsidentschaftskandidaten, 13 Abgeordnete, mehr als 3500 Personen wurden ermordet. Diese Partei wurde zur Bedeutungslosigkeit dezimiert. Natürlich dafür tragen Sie keine Schuld es war einige Zeit vor ihrer Präsidentschaft.

Diese Tendenz ist aber interessanter weise jetzt wieder zu beobachten. Einer illegalen Organisation wird ein Vertrag angeboten und die Möglichkeit gegeben legal eine Partei zu werden. Diese geben ihre Waffen ab und dann? Werden Sie systematisch ermordet. Verstehen Sie das unter freie Wahl? Wurde nicht vor ein paar Tagen an den Präsidentschaftskandidaten der Movimiento 19 de Abril Gustavo Petro ein Mordanschlag verübt?

Werter Herr Präsident, ich beabsichtige auf keiner Weise Respektlos ihnen gegenüber zu sein. Aber ich glaube ihr Volk hat endlich verdient in frieden zu leben. Keine Angst mehr vor Vertreibung und Massakern zu haben. Ich bin mir nicht im Klaren für was sie den Friedensnobelpreis erhalten haben. Frieden ist nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Gewalt ist im Anstieg. Ich Frage mich wieso nur die FARC entwaffnet worden ist. Wieso wurden die paramilitärischen Gruppierungen nicht auch entwaffnet. Laut Statistik geht die Mehrzahl der Gewalttaten auf dessen Konto. Es ist in meinen Augen sehr unlogisch, wenn man Frieden haben möchte diese Gruppierung aus dem Friedensprozess herauszuhalten. Es sei denn, es steckt ein reeller politischer Zweck dahinter.

Ich wünsche dem kolumbianischen Volke, offene, freie und faire Wahlen. Wenn sie das gewährleisten und durchsetzen können haben sie jedes moralische Recht andere Präsidenten zu kritisieren. Vorher machen sie sich eher unglaubwürdig.

Hochachtungsvoll

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  1. 1
    Manfred Zürcher

    kann es sein dass dieser „offene Brief“ von einem Sympatisanten von Nicolas Maduro stammt? es sieht fast so aus…..

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