Gelbfieber ist eine saisonal auftretende Krankheit mit höheren Fallzahlen in den Monaten Dezember bis Mai. Im silvatischen Zyklus (Waldzyklus oder Dschungelzyklus), dienen Stechmücken der Gattungen Haemagoggus und Sabethes als Vektor der Infektion, die nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung und Eindämmung der Krankheit ist die Schutzimpfung. Der letzte Fall einer Gelbfieberinfektion in Brasilien auf dem Übertragungsweg des urbanen Zyklus‘ wurde im Jahr 1942 registriert, alle bestätigten Fälle seither sind auf den silvatischen Zyklus zurückzuführen.
Nach dem Ausbruch im 1. Halbjahr 2017 entsprach der Verlauf der gemeldeten Fälle den jahreszeitlichen Schwankungen, mit Schwerpunkt auf dem Sommer. 2016/2017 wurde ein deutlicherer Anstieg der Infektionen in Brasilien festgestellt, der mit 779 Erkrankungen und 262 Todesfällen vor allem den Südosten des Landes betraf.
Zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 23. Januar 2018 registrierte das Gesundheitsministerium 130 bestätigte Fälle von Gelbfieber und 53 Todesopfer. In diesem Zeitraum wurden 601 Verdachtsfälle gemeldet, wovon 162 noch untersucht werden und 309 nicht bestätigt wurden. Die Infektionen betrafen vor allem den Südosten des Landes und Menschen, die auf dem Land leben oder sich bei der Arbeit oder in der Freizeit in der Wildnis aufhielten.
Die Gelbfieberimpfung wird routinemäßig in Gemeinden angeboten, für welche die Impfung empfohlen wird und zwar in folgenden Bundesstaaten: Acre, Amazonas, Amapá, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins, Bundesdistrikt, Goiás, Mato Grosso do Sul, Mato Grosso, Bahia, Maranhão, Piauí, Minas Gerais, São Paulo, Rio de Janeiro, Espírito Santo, Paraná, Rio Grande do Sul und Santa Catarina.
Aufgrund der weiteren Verbreitung des Gelbfiebers im Bundesstaat São Paulo hat die Weltgesundheitsorganisation WHO am 16. Januar 2018 eine Impfempfehlung für alle ausländischen Besucher und für den gesamten Bundesstaat ausgesprochen.
Schon bisher galt die Impfempfehlung für Reisende für den Norden und den zentralen Westen des Landes sowie die Bundesstaaten Minas Gerais, Rio de Janeiro, Espírito Santo, Maranhão, Bahia und Piauí und Teile der Bundesstaaten im Süden des Landes.
Wegen der Ausweitung der Risikogebiete für eine Gelbfieberinfektion sollten sich alle ausländischen Besucher im Alter über neun Monaten impfen lassen, insbesondere wenn sie den Bundesstaat São Paulo einschließlich der Hauptstadt und der Küstenregion zum Ziel haben. Es gibt keinerlei Beschränkungen für Reisen innerhalb des Landes.
Da die Antikörper zwischen dem 7. und 10. Tag nach Verabreichung der Impfung gebildet werden, sollte diese mindestens 10 Tage vor der Reise erfolgen, um einen zuverlässigen Schutz zu bieten. Der Impfschutz hält ein Leben lang. Neben der Impfung sollten weitere Vorsichtsmaßnahmen in Betracht gezogen werden, wie das Tragen von langen Hosen und Hemden und die Verwendung von Abwehrmitteln gegen Insekten.
Die brasilianische Regierung kündigte Investitionen von 54 Millionen Real für Impfkampagnen in den Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro und Bahia an, dabei sollen 95% aus einer Zielgruppe von 19,7 Millionen Menschen in den drei Bundesstaaten erreicht werden (53 Gemeinden und 6,3 Millionen Menschen in São Paulo, 15 Gemeinden und 10 Millionen Menschen in Rio de Janeiro und 8 Gemeinden und 3,3 Millionen Menschen in Bahia).
Brasilianische Botschaft in Berlin, 9.3.2018
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