Lula und Lava Jato: Der Heiligenschein ist weg
Brasilien wird von einem gigantischen Korruptionsskandal erschüttert (Fotos: Archiv/Luis Macedo/ Câmara dos Deputados)
Im Rahmen der Operation Lava Jato wurde der größte Korruptionsskandal in der Geschichte Brasiliens aufgedeckt. Am vergangenen Donnerstag (5.) hat Sérgio Fernando Moro, Bundesrichter und seit März 2014 der zuständige Ermittlungsrichter in der „Operation Autowäsche“ die Festnahme des ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2010) angeordnet. Die Verurteilung Lulas zu zwölf Jahren Haft ist der spektakuläre Höhepunkt eines von Juristen geführten Kreuzzugs zur „Reinigung“ des Landes von Korruption und Bestechung. Anders als in vielen anderen Ländern Lateinamerikas (zum Beispiel Venezuela) hat sich die Justiz in der größten Demokratie Lateinamerikas nicht einschüchtern oder gar kaufen lassen.
Undurchsichtige Kontakte zum brasilianischen Baukonzern Odebrecht haben erst vor wenigen Wochen Perus Präsidenten Pedro Pablo Kuczynkis zum Rücktritt gezwungen. Auch Lula und andere lateinamerikanische Linksparteien wussten vom perfekt organisierten Bestechungsnetz des großen familiengeführten Mischkonzerns und füllten sich ihre Kassen. Lula, populärer Ex-Präsident in der jüngeren Geschichte Brasiliens und international bekannt dafür, Millionen aus der Armut befreit zu haben, ist zum verurteilten Straftäter mutiert und hat noch mindestens zwei weitere Klagen zu erwarten.
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