Mindestens 30 Menschen wurden am Dienstag bei schweren Zusammenstößen zwischen einer Gruppe von Drogendealen und Mitgliedern der Sicherheitskräfte in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston getötet. Laut Angaben der Polizei befinden sich unter den Opfern 28 Zivilisten und drei Mitglieder der Sicherheitskräfte. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt.
Der Ministerpräsident von Jamaika, Bruce Golding, hat bereits am Wochenende in einigen Bezirken der Hauptstadt Kingston den Ausnahmezustand verhängt. Schwer bewaffnete Gangs errichteten Barrikaden und lieferten sich mit Polizeieinheiten anhaltende Schusswechsel. Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen Polizei und Gangstern ist die von den USA verlangte Auslieferung des Drogenbosses Christopher “Dudus” Coke.
Die USA fordern die Ausslieferung des 42 jahrigen Drogenbosses Christopher “Dudus” Coke, den sie für den Chef eines Verbrechersyndikats halten. Laut US-Behörden ist Coke für den Drogenhandel in der Karibik, in Nordamerika und in Grossbritannien verantwortlich. Zusätzlich verdächtigen sie den Drogenboss des Menschenhandels und des Waffenschmuggels. Christopher “Dudus” Coke gilt auf Jamaika bei grossen Teilen der Bevölkerung als moderner Robin Hood, weil er Kindern den Schulbesuch ermöglicht, Nahrungsmittel kauft und vor allem Streitigkeiten schlichtet. Die USA sprachen inzwischen eine Reisewarnung nach Jamaika aus.
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