Der börsennotierte amerikanische Online-Versandhändler „Amazon“ sucht den Hauptsitz für sein Rechenzentrum in Südamerika. In diesem Zusammenhang stehen Chile und Argentinien im Wettbewerb, um die gigantische Investition von rund einer Milliarde US-Dollar zu erhalten. Die Präsidenten Mauricio Macri und Sebastián Piñera spielen ihre Karten. Auf der argentinischen Seite bieten sie dem Konzern Steuervorteile, während Chile auf Subventionen setzt.
Das Unternehmen kam Ende Januar 2017 auf eine Marktkapitalisierung von rund 700 Milliarden US-Dollar, womit es das viertwertvollste der Welt ist. Dementsprechend ist das Vorhaben von „Amazon“ Chefsache, Mauricio Macri hat bereits persönlich mit Top-Managern von „Amazon“ verhandelt und sogar Chef Jeff Bezos getroffen. Auf der chilenischen Seite hat Wirtschaftsminister José Ramón Valente die Gespräche mit verantwortlichen Direktoren geführt, etwas, das die vorherige Regierung unter Michelle Bachelet im Juni letzten Jahres bereits getan hatte.
Die Aussichten für Argentinien sind derzeit günstig. Das Management von Macri zielt darauf ab, ausländische Investitionen im Land zu fördern und zwar mit einer Reihe von Maßnahmen, die der Politik von Cristina Fernández diametral entgegenstehen. Systembedingt hatte sich Kirchner auf die Beschränkung von Exporten und Devisenkontrollen zum Schutz der lokalen Industrie konzentriert und Argentinien für Jahre international isoliert.
Es wird allerdings davon ausgegangen, dass das Unternehmen auf Patagonien abzielt. Leitende Mitarbeiter bestätigten angeblich ihr Interesse an dem Gebiet nach dem letztjährigen Treffen mit Ex-Präsidentin Bachelet. Amazon will mit seinem Rechenzentrum in Südamerika die Datengeschwindigkeit erhöhen, die Kosten senken und sein Cloud-Geschäft in der Region ausbauen. Das Unternehmen hat den Standort noch nicht festgelegt und könnte sich sogar für den Bau von Anlagen in beiden Ländern entscheiden.
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