Aufgrund der Krise in Venezuela sind in den letzten Monaten Hunderttausende Venezolaner aus ihrem Heimatland nach Brasilien, Argentinien, Chile, Peru und Kolumbien geflüchtet. Auch die umliegenden Inseln der Karibik bleiben vom Exodus nicht verschont, jede Woche kommen alleine auf Trinidad und Tobago zwischen 150 und 200 Venezolaner mit dem Boot an. Nach Angaben der Migrationsbehörde von Port of Spain halten sich die meisten von ihnen illegal im Land auf – die Zahl der Asylanträge hat bereits die Zahl von 2.000 überschritten.
Am Wochenende hat die Regierung der parlamentarischen Republik „82 venezolanische Bürger“ (53 Männer und 29 Frauen) nach Venezuela abgeschoben. Sie hatten gegen bestehende Einwanderungsgesetze verstoßen und hielten sich illegal im Land auf. Die Inseln sind die südlichsten der Kleinen Antillen und liegen etwa 585 Kilometer vor der Küste Venezuelas. Tomás Páez, Experte für Migrationssoziologie, schätzt, dass seit 1999 (als der verstorbene Präsident Hugo Chávez an die Macht kam) mehr als 2,2 Millionen Venezolaner ausgewandert sind. Das venezolanische Parlament geht von einem Exodus von über 4,3 Millionen aus.
Update, 23. April
UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hat die Deportation von 82 venezolanischen Bürgern am vergangenen Wochenende zutiefst bedauert. Da diese Personen ihre Absicht erklärt hatten, den Flüchtlingsstatus zu beantragen, stellt ihre Abschiebung nach Venezuela demnach eine Verletzung des internationalen Flüchtlingsrechts dar.
ca. 60km liegt Trinidad vor Venezuela.
Jajaja, im Artikel steht zwar das sie mit dem Boot kamen … aber das Foto zeigt ein Flugzeug … dann stimmt die Distanz wieder, von CCS aus :-)
In Bezug auf die Distanz der Haupstätte haben Sie Recht.
Zwischen den Festlandküsten Venezuelas und Trinidads liegen, wo die Distanz am kürzesten ist, nach den Karten, die ich eingesehen habe, keine 15km. Das könnte so mancher schwimmen!
Leider sind Trinidad und Tobago ein ganz schlechtes Fluchtziel für die meisten venezolaner, denn dort haben sich bereits es zu viele hochrangige Chavistas eingenistet, vor denen die Behörden kuschen. Die werden nicht wollen, daß venezolanische Regierungsgegner dort an Einfluss gewinnen.
1995 war ich in einige Tage in Güiria um eine Passage nach Trinidad zu bekommen, dort konnte ich beobachten wie Gastarbeiter täglich von Trinidad nach Venezuela zum arbeiten kamen, die wurden wie Sklaven von denen behandelt, 6 Stunden hockten die auf der Mole ohne Schatten und Wasser bis die endlich abgefertigt wurden warn die schon halb verdurstet.
Jetzt sind sie selber im Arsch und werden aus Trinidad rausgeworfen, richtig so, aber schade mit dem Flugzeug, die hätte man ins Boot setzen sollen, auch ohne Wasser und ohne Schirm und Adios.
Man sieht sich immer zweimal im Leben und wenn es Jahrzente dauert!