Angesichts des unaufhaltsamen Flüchtlingsstroms aus Venezuela hat die Gouverneurin des brasilianischen Bundesstaats Roraima per Klage vor dem Bundesgerichtshof (STF) eine vorübergehende Schließung der Grenze zu Venezuela beantragt. Der „Estado de Roraima“ ist der bevölkerungsärmste der 27 Bundesstaaten von Brasilien, in den letzten Monaten kamen mindestens 50.000 Flüchtlinge aus Venezuela auf dem Landweg in den Grenzstaat. Besonders die Bundeshauptstadt Boa Vista wird von den Notleidenden regelrecht geflutet, viele von ihnen campieren zum Teil unter erbärmlichsten Bedingungen auf öffentlichen Plätzen. Am Dienstag (24.) haben Angehörige der Armee mit Hilfe der Task Force für humanitäre Logistik und dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) damit begonnen, rund 300 Venezolaner, die auf der Praça Capitão Clóvis im Zentrum von Boa Vista campierten, in eine Notunterkunft umzuquartieren (beginnende Regenzeit).
Zuerst bekamen die zum Teil ausgehungerten Flüchtlinge ein reichhaltiges Frühstück und wurden danach mit gecharterten Bussen umgesiedelt. Vor dem Einsteigen wurde ihr Gepäck durchsucht und markiert. Laut Oberst Fontes, Berater der Task Force, hat die provisorische Unterkunft „Latife Salomão“ Platz für 500 Flüchtlinge. Die Unterkunft, die der Staatsregierung gehört, wurde an den Gerichtshof von Roraima abgetreten und drei Tage lang auf die Ankunft der Venezolaner vorbereitet. In der provisorischen Notunterkunft werden die Dokumente der Flüchtlinge überprüft, danach erfolgt eine Impfung und Registrierung.
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