Lateinamerika: Region mit dem meisten Süßwasser in der Welt

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Aktivitäten wie Agrobusiness, Waldmonokulturen und Viehhaltung verbrauchen eine große Menge an kostbarem Nass (Foto: Archiv)
Datum: 12. Mai 2018
Uhrzeit: 19:30 Uhr
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Autor: Redaktion
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Lateinamerika ist zwar die Region mit dem meisten Süßwasser auf der Erde, leidet jedoch unter gravierenden Problemen der Wasserversorgung. Dieses Problem verstärkt sich noch in den zentralen und ländlichen Gebieten des Subkontinents. Mehr als 50 Millionen Lateinamerikaner haben keinen Zugang zu Wasser, obwohl in der Region ein Drittel des gesamten Süßwasservorkommens der Erde liegt.

Niederschlag ist nicht das Problem in einer Region, in der die jährliche durchschnittliche Niederschlagsmenge 1.600 Millimeter erreicht (2.000 im Einzugsgebiet des Amazonas). Es ist das gescheiterte Management dieser Ressourcen, ein Problem, das eher politisch als geographisch ist. Das Fehlen einer effektiven Territorialplanung, fehlerhafte Politik und die Monopolisierung des Zugangs zu Wasser sorgen für eine große Wasserkrise.

Das Problem Wasser ist wie in allen Konflikten in den ärmsten Gebieten am akutesten. Ein perfektes Beispiel für dieses Phänomen ist Nicaragua, wo der Zugang zu Trinkwasser 99 Prozent der Bevölkerung in städtischen Gebieten erreicht, in ländlichen Gebieten jedoch nicht mehr als 69 Prozent. Diese immense Lücke ist auf andere Länder wie Kolumbien, Bolivien oder Peru übertragbar. Die bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften sind am stärksten von den sogenannten Wasserkriegen betroffen. In einigen städtischen Gebieten wie Santiago de Chile, La Paz oder Lima wird die Wasserknappheit aufgrund der hohen Konzentration von Menschen verursacht.

In Lateinamerika sterben jährlich etwa 150.000 Menschen an wasserbedingten Krankheiten wie Cholera oder Hepatitis, 85 Prozent davon sind Kinder unter fünf Jahre. Die Ernährungssouveränität der Bevölkerung ist durch den Mangel an Trinkwasser ebenfalls bedroht. Wasser ist nicht nur eine begrenzte und knappe Ressource, sie leidet zunehmend unter schlechtem Management. Aktivitäten wie Agrobusiness, Waldmonokulturen und Viehhaltung verbrauchen eine große Menge an kostbarem Nass. Dies hat dazu geführt, dass in den letzten Jahrzehnten viele Länder in der Region auf der Liste der unter Wasserknappheit leidenden Staaten auftauchten.

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