Fast 30 Millionen Menschen sind am kommenden Sonntag in Kolumbien aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Nach jüngsten Umfragen werden sich dabei im ersten Wahlgang der frühere Verteidigungsminister Juan Manuel Santos und der grüne Kandidat Antanas Mockus ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und dann am 20. Juni den Gewinner in einer Stichwahl ermitteltn. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) rufen zu einem Wahlboykott auf.
Die Guerillas der FARC rufen die Bevölkerung Kolumbiens dazu auf, an den Präsidentschaftswahlen am Sonntag nicht an den Urnen abzustimmen. Laut der Rebellenorganisation versprechen alle Kandidaten „mehr Krieg“. Seitens der Regierung gibt es begründete Bedenken hinsichtlich möglicher Angriffe, deshalb befinden sich 150.000 Polizisten und mindestens ebenso viele Soldaten am Wochenende im Einsatz, um in über 10.000 Wahllokalen des Landes für einen reibungslosen Wahlsonntag zu sorgen.
Die FARC, eigentlich F.A.R.C.-E.P. (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo – Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens / Volksarmee), sind eine linksgerichtete, sich selbst als marxistisch bezeichnende kolumbianische Guerillabewegung, die seit dem Jahr 1964 einen bewaffneten Kampf gegen den Staat, seine Repräsentanten aber auch unbeteiligte Menschen führt. Sie sind gegenwärtig die größte Guerillaorganisation Lateinamerikas. Viele Länder bezeichnen die FARC offiziell als terroristische Organisation (Kolumbien, Perú, USA, Kanada, Brasilien, Ecuador oder Venezuela tun dies mit unterschiedlichen Begründungen hingegen nicht.
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