Am Vorabend der Präsidentschaftswahlen in Kolumbien wurden durch ein Attentat zwei Kinder getötet und vier weitere Personen schwer verletzt. Der Anschlag ereignete nach Angaben eines lokalen Radiosenders sich in Cauca im Südosten des Landes in der Stadt El Plateado. Auch der Bürgermeister der Stadt hat den Vorfall zwischenzeitlich bestätigt.
Laut dem Stadtoberhaupt explodierte in der Nacht zum Samstag ein Autobombe und riss zwei Kinder im Alter von 9 und 14 Jahren in den Tod. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. In der Gruppe agieren neben der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) auch die Nationale Befreiungsarmee (ELN) sowie diverse Drogenbanden.
Die Lage in Kolumbien ist denkbar angespannt, in der Hauptstadt Bogota patrouillieren seit Tagen Militäreinheiten schwer bewaffnet durch die Strassen. Unterstützt werden sie von rund 15.000 Polizisten. Gerade jedoch in der Provinz Cauca wird für den Wahltag mit massiven Sabotageakten gerechnet. Das Militär ist dort mittlerweile zu Hundertschaften präsent und wurde in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die von vielen Ländern als terroristische Organisation angesehene FARC hat in den letzten Tagen zu einem Wahlboykott aufgerufen und sämtliche Kandidaten als „Kriegstreiber“ bezeichnet.
Rund 39 Millionen Menschen sind aufgerufen, am Sonntag in dem südamerikanischen Land einen neuen Präsidenten zu wählen. Nach jüngsten Umfragen werden sich dabei im ersten Wahlgang der frühere Verteidigungsminister Juan Manuel Santos und der grüne Kandidat Antanas Mockus ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und dann am 20. Juni den Gewinner in einer Stichwahl ermitteln. Insgesamt treten 9 Kandidaten an. Der seit 2002 regierende Amtsinhaber Álvaro Uribe darf jedoch nicht erneut kandidieren.