Die Strände der Karibik werden von der massiven Ankunft einer Art Seegras heimgesucht. Die Karibische Gemeinschaft (CARICOM) warnte bereits vor der Invasion von Meeresalgen, die Regierung von Barbados hatte bereits am 7. Juni einen nationalen Notfall wegen der massiven Ankunft dieser stinkenden Algen namens „Sargassum“ (Golftange) an lokalen Stränden ausgerufen. Vor wenigen Wochen zog das Tourismusministerin des mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo nach und rief eine Katastrophenerklärung (Declaración de Desastre) aus. Laut Forschern an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) geht die Regierung allerdings nicht entschieden gegen die Invasion von Meeresalgen vor, sie warnen vor einem „ökologischen Desaster“ an den mexikanischen Stränden.
„Wenn dies nicht behoben wird, könnte in kurzer Zeit eine ökologische Katastrophe mit fatalen Folgen in einigen Regionen eintreten. Sargasso entzieht dem Meer den Sauerstoff und dies verursacht Veränderungen im Ökosystem“, warnt Wissenschaftlerin Brigitta Ine Van Tussenbroek. Nach ihrer Meinung besteht die Lösung des Problems unter anderem darin, das „ursprüngliche Sargasso-Meer“ auf den Bermudas und ein „neues Meer dieser Algen nördlich von Äquator“ zu stoppen. Dieses „neue Meer“ vermehrt sich viel schneller als das vorherige und ist für die massive Ankunft von Sargasso an einigen mexikanischen Küsten wie Quintana Roo verantwortlich.
Bisher gibt es nur sehr wenige Studien zu diesem Phänomen, aber Experten machen dafür die Veränderung der Meeresströmungen verantwortlich. Tussenbroek spricht von Klimawandel und einer zunehmenden Menge der Verschmutzung/Abwässer, die täglich ins Meer eingeleitet wird. Die massive Ankunft von Sargasso könnte nicht nur eine ökologische Katastrophe verursachen, sondern auch die Wirtschaft beeinträchtigen. Eine der Hauptattraktionen Mexikos ist das türkisfarbene Wasser und der weiße Sand seiner Strände. Sind diese von Algen bedeckt, werden Touristen sie nicht besuchen wollen.
Update, 26. Juni
Der erneute Befall mit Algen an einigen der meistbesuchten karibischen Strände Mexikos hat die lokale Bevölkerung alarmiert und zornig gemacht, da die Situation von Präsident Andrés Manuel López Obrador als „geringfügiges Problem“ bezeichnet wurde. Die beliebten weißen Sandstrände sind mit Sargassum bedeckt, das Wasser ist braun und stinkt im wahrsten Sinne des Wortes „zum Himmel“. Mitarbeiter der lokalen Regierungen sammeln bis zu einer Tonne Algen pro Tag, das Entfernen ist jedoch zeitaufwändig, teuer und für viele ineffektiv. In diesem Jahr sind etwa 1.000 Kilometer mexikanischer Strände in Mitleidenschaft gezogen, darunter Cancún, Playa del Carmen und Tulum im Bundesstaat Quintana Roo. Die Aufräumarbeiten an den Stränden werden nach Angaben des Hotelverbandes Cancún-Puerto Morelos 36,7 Millionen US-Dollar kosten.
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