Wenn Touristen zu Schmugglern werden

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Als eine von 28 Zollverwaltungen in der Europäischen Union ist die deutsche Zollverwaltung weltweit vernetzt (Foto: ZollDeutschland)
Datum: 15. Oktober 2018
Uhrzeit: 13:12 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Als Erinnerung an die schönste Zeit des Jahres sind Urlaubssouvenirs seit jeher beliebt. Was die meisten Reisenden jedoch nicht wissen: Jedes Jahr werden unzählige davon an deutschen Flughäfen beschlagnahmt, insbesondere wenn es sich um geschützte Tiere, Pflanzen oder Produkte aus ihnen handelt. Touristen mit verbotenen Erinnerungsstücken im Gepäck drohen empfindliche Strafen. Denn was am Strand oder auf exotischen Märkten als harmloses Andenken lockt, trägt laut WWF dazu bei, dass seltene Arten an den Rand des lokalen Aussterbens gedrängt werden. Damit die Urlauber vor Ort nicht aus Versehen zum falschen Mitbringsel greifen, haben die Umweltschützer einen Ratgeber als App fürs Smartphone herausgebracht. Der „WWF Souvenirratgeber“ ist ab sofort im Google Play Store kostenlos verfügbar.

Vor allem während der Wintermonate, Hauptreisezeit für exotische Regionen wie Lateinamerika oder Südostasien, wird der wissentliche oder unwissentliche Arten-Schmuggel zum Problem. Denn ob Korallen, Reptilleder, traditionelle asiatische Medizin oder Tropenholz-Schnitzereien – von vielen Erinnerungsstücken sollte man laut WWF lieber die Finger lassen, wenn man nicht in Konflikt mit dem Gesetz geraten möchte. Generell empfiehlt der WWF, bei exotischen Souvenirs zurückhaltend zu sein. „Auch kleine und unscheinbare Arten können bedroht und deshalb geschützt sein. Wer nicht sicher ist, ob für das Produkt illegal Tiere getötet oder Pflanzen gesammelt wurden, sollte von einem Kauf besser absehen. Auf der sicheren Seite ist, wer alternative Souvenirs wählt, wie Töpferwaren, Malereien oder Flechtarbeiten“, empfiehlt Katharina Trump, Referentin für illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland.

Über 35.000 Tier- und Pflanzenarten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES und deutsche Gesetze geschützt. Der internationale kommerzielle Handel mit ihnen ist entweder komplett verboten oder nur mit aufwändigen Genehmigungen erlaubt, deren Ausstellung das Zeitbudget im Urlaub meist überschreitet. Der WWF Souvenirratgeber hilft mit einem einfachen Ampelsystem: Rot heißt „Finger weg“, bei Gelb sind Genehmigungen vorzuweisen, und Grün bedeutet „empfehlenswert“.

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