Im südamerikanischen Land Brasilien geht Rechtspopulist Jair Messias Bolsonaro mit großem Vorsprung in die am 28. Oktober stattfindende Stichwahl. Laut einer am Montag (15.) veröffentlichten Umfrage des Instituts „Instituto Brasileiro de Opinião Pública e Estatística“ (Ibope) kommt Bolsonaro auf 59 Prozent der Stimmen, für seinen Konkurrenten Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei wollen demnach 41 Prozent der Wähler stimmen. Die positiven Daten führen dazu, dass sich Bolsonaro bereits konkrete Gedanken über eine mögliche Regierung macht und Namen von Mitgliedern seines künftigen Kabinetts öffentlich nennt. Die Außenpolitik will er nach Angaben aus Brasília in die Hände eines Diplomaten legen, der die nationalistische Agenda von US-Präsident Donald Trump gelobt hat.
Jair Bolsonaro hat bereits versprochen, die Mitgliedschaft seines Landes im Staatenbund Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) und der BRICS-Gruppe zu überdenken. Ebenfalls zieht er in Erwägung, die Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Experten sprechen bereits jetzt schon von der „dramatischsten Veränderung der brasilianischen Außenpolitik seit Jahrzehnten“.
„Brasilien hat die Möglichkeit, seine westliche Seele wiederzuerlangen, indem es den Nationalismus aufnimmt, den Trump verteidigt und das nationale Interesse sucht, anstatt an Länderblöcke gebunden zu sein“ so Ernesto Henrique Fraga Araújo. Der Diplomat im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten wird als Brasiliens zukünftiger Außenminister gehandelt.
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