Zwei Jahre nach Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit der Regierung sind nach Angaben der Vereinten Nationen im südamerikanischen Land Kolumbien 85 ehemalige Farc-Rebellen getötet worden. In seinem aktuellen Bericht gab UN-Chef Antonio Guterres bekannt, dass die meisten Morde von illegalen bewaffneten Gruppen und Drogenbanden begangen wurden. Diese kämpfen um die Vormachtstellung in ehemaligen Farc-Territorien. Die „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee“ waren bis 2016 eine linke bzw. sozialrevolutionäre Guerillabewegung in den Bürgerkriegen Kolumbiens. Seit einem 2016/17 abgeschlossenen Friedensvertrag mit der Regierung ist sie eine linksgerichtete kolumbianische Partei, die sich selbst als marxistisch bezeichnet und mit fünf Sitzen im Senat und fünf im Repräsentantenhaus vertreten ist.
Guterres forderte den kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque, einen lautstarken Kritiker des Friedensabkommens, dazu auf, mehr für den Schutz der ehemalige Rebellen zu tun. „Allein in den letzten drei Monaten wurden 14 Ex-Mitglieder der Farc ermordet“, so Guterres in seinem vierteljährlichen Bericht über die UN-Mission in Kolumbien. Er brachte auch seine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass seit 2016 in Kolumbien mehr als 400 soziale Führer und Menschenrechtsaktivisten getötet wurden. „Die meisten Morde fanden in Gebieten statt, die von ehemaligen Farc (Kämpfern) aufgegeben wurden und in denen die Präsenz des Staates begrenzt ist“, so der UN-Bericht.
Seit dem Friedensabkommen konnte der schwache Staatsapparat Kolumbiens diese isolierten Regionen nicht mehr kontrollieren. Stattdessen haben illegale bewaffnete Gruppen die Macht übernommen und die Sicherheitskräfte und der Präsident geraten immer mehr unter Beschuss, weil sie die Gewalt nicht verhindern/bekämpfen.
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