Trotz einer Verbesserung der Sozialpolitik der Regierungen ist die Zahl der Menschen, die in Lateinamerika in extremer Armut leben, 2017 gestiegen. Dies gab die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) am Dienstag (15.) bekannt. Aus ihrem Bericht zum Sozialpanorama geht hervor, dass der Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen im Jahr 2017 von 9,9 Prozent auf 10,2 Prozent der Bevölkerung (62 Millionen Menschen) gestiegen ist.
Die Organisation der Vereinten Nationen – verantwortlich für die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung dieser Region – betont, dass dies der höchste Wert seit 2008 ist und im Wesentlichen auf eine Verschlechterung der Bedingungen in Brasilien zurückzuführen ist. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas litt unter der schlimmsten Rezession seit Jahrzehnten und hat erst letztes Jahr eine Erholung eingeleitet.
Unterdessen blieb die Armut in der Region mit 30,2 Prozent der Bevölkerung gegenüber 2016 stabil. Im Zeitraum 2012-2017 war die Armutsreduzierung in Chile, El Salvador und der Dominikanischen Republik stärker ausgeprägt, was im Wesentlichen auf einen Anstieg des Arbeitseinkommens zurückzuführen ist. In Brasilien wuchs jedoch die Armut, vor allem die extreme Armut, die im Jahr 2017 auf 5,5 Prozent der Bevölkerung anstieg (5,1 Prozent im Vorjahr).
In dem Bericht wurde auch hervorgehoben, dass die Einkommensungleichheit in der Region seit Beginn der 2000er Jahre zurückgegangen ist, sich jedoch in den letzten drei Jahren nur geringfügig verändert hat.
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