In fast allen venezolanischen Bundesstaaten und in Teilen der Hauptstadt Caracas (La Candelaria, San Bernandino, Macaracuay, Santa Monica, La Florida, El Marqués, die Avenida Panteón, Chacao, Las Mercedes, Bello Monte, Las Mercedes, Los Palos Grandes, Los Dos Caminos, El Paraíso, Montalbán, La Urbina, Boléíta, El Rosal, Concresa, El Rosal und La Florida) gibt es einmal mehr keinen Strom. Probleme gibt es mit den Linien 1, 2 und 3 der Metro Caracas, das Personal hat alle Passagiere evakuiert. Der Hauptstadt-Flughafen Simón Bolívar ist ohne Licht, Telefon und Internet funktionieren nicht. Auch acht Stunden nach Beginn des Stromausfalls (16:30 Uhr Ortszeit) gibt es immer noch keine Stromversorgung. Regierungsvertreter führen den Vorfall auf einen angeblichen „brutalen“ und „kriminellen“ Sabotageangriff auf das Wasserkraftwerk Guri im Bundesstaat Bolívar zurück. Guri ist einer der größten Staudämme für die Energieerzeugung in Lateinamerika und wird nur vom Kraftwerk Itaipu zwischen Brasilien und Paraguay übertroffen.
Links-Diktator Nicolás Maduro hat auf den Blackout hingewiesen und betont, er sei das Ergebnis des „vom US-Imperialismus angekündigten und geführten elektrischen Krieges“. In Venezuela gibt es allerdings seit Jahren landesweite „Blackouts“, täglich stundenlange Stromausfälle und Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung der Bevölkerung. Sie sind das Ergebnis einer heruntergekommenen Infrastruktur. „Für den Stromausfall sind nicht die Vereinigten Staaten, Kolumbien, Ecuador, Brasilien, Europa oder irgendein anderer Staat verantwortlich. Sie sind das Ergebnis der Inkompetenz des Maduro-Regimes“, twitterte US-Außenminister Mike Pence. „Maduros Politik bringt nur Dunkelheit“, fügte er hinzu und gab eine Warnung heraus: „Ohne Nahrung, ohne Medikamente, jetzt ohne Licht und dann ohne Maduro“. Interimspräsident Guaidó machte das Maduro Regime für den Stromausfall verantwortlich. „Das Volk weiß, dass das Licht kommt, wenn die unrechtmäßige Machtübernahme endet und der Usurpator fällt/gegangen ist“, schrieb er auf Twitter.
Update
Beim schlimmsten Blackout in der Geschichte Venezuelas sind die Menschen noch immer ohne Strom. Aus Protest gehen die Bürger in mehreren Bundesstaaten auf die Straße, Nutzer sozialer Netzwerke sprechen vom „totalen Chaos“.
Update, 9. März
Der Stromausfall von mehr als 24 Stunden in Caracas verschärft die Gesundheitskrise im Land. Die Notfallsysteme funktionieren nicht in allen Gesundheitszentren, kurzfristig konnte die Stromversorgung in einigen Bundesstaaten wieder hergestellt werden. Nach Angaben von Interimspräsident Guaidó sollen die für Samstag (9.) geplanten Proteste gegen das Regime trotzdem stattfinden.
Nach Angaben unserer Verwandten ist der Stromunterbruch immer noch. Aktuell verdirbt bei einigen unserer Familie das Essen d.h. die Bevölkerung wird AUSGEHUNGERT. Ohne Strom gibt es auch kein Wasser und kein Benzin. Maduro nimmt das ganze Land als Geisel. Betreffs „Cyberattacke“ und ähnliches, da lachen die Hühner – das ist alles altbackene Analogtechnik (bin vom Fach). In Guri wo ich im 2010 war liefert der Stausee mit noch einer (und jetzt ausgefallen Kaplanturbine) kein Strom mehr. Das waren 10 Turbinen mit 48 Terawatt Leistung, Der Strom wurde einst bis Chile exportiert. Nach Iguri und dem Dreischluchtenstaudamm in China das Drittgrösse Wasserkraftwerk der Welt. Chavez hatte einseitig entschieden die Wartungsverträge mit ABB und Siemens im 2006 zu beenden. Händeringend haben beide Lieferanten im 2009 in der Trockenperiode Chavez darauf hingewiesen, dass der Schlamm die Turbinen beschädigt. Leider war der Sozialismus (zumindest kurzfristig) stärker als der Schlamm. 8 Turbinen gingen im 2010 kaputt wegen dem. Als Elektroingenieur kommen mir die Tränen. Die grössten Kaplanturbinen der Welt jede so hoch wie ein Dreigeschossiges Haus mit einer Leistung von 5 Terawatt mussten so enden. Das tut weh. Noch mehr weh tut es Bolsonaro, denn auch Boa Vista mit den Departementen Boa Vista und Amazonas ist ohne Strom, denn dieser kommt auch aus Guri.