Bundesrat Ignazio Cassis macht vom 22. bis 26. April 2019 seinen ersten Besuch in Südamerika. Dabei trifft er in Uruguay, Chile und Brasilien mit Mitgliedern der dortigen Schweizer Gemeinschaften zusammen. Deren Ursprung geht auf die Auswanderung vieler Schweizer Bürgerinnen und Bürger namentlich im 19. Jahrhundert zurück. Ausserdem wird Bundesrat Cassis in Uruguay, Chile und Brasilien politische Gespräche führen. Dort stehen Themen wie Wirtschaft, Bildung und Kultur ebenso im Zentrum wie die Bedeutung und Rolle Lateinamerikas im Umgang mit regionalen und globalen Fragen der Zukunft.
Südamerika war vor 150 Jahren für tausende Schweizerinnen und Schweizer gleichbedeutend mit der Hoffnung auf ein neues, meist besseres Leben. Schlechte Ernten, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse sowie prekäre Arbeitsbedingungen verschärften in der Schweiz die Armut. Um ihr zu entfliehen – oder aber um in der Neuen Welt neue Entfaltungsmöglichkeiten zu finden -, wanderten Menschen aus allen Regionen der Schweiz nach Südamerika aus. Heute leben alleine in Uruguay, Chile und Brasilien weit über 100’000 Personen mit Schweizer Wurzeln. Ihre Verbindungen zur Schweiz sind trotz der weiten Entfernung nach wie vor eng.
Bundesrat Cassis wird in Uruguay, Chile und Brasilien mit Mitgliedern der Schweizer Gemeinschaften zusammentreffen und damit die «5. Schweiz» in ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung wie auch in ihrem Engagement für die Bildung und Innovation kennenlernen. So wird er in Uruguay die Kleinstädte San José de Mayo und Nueva Helvecia besuchen sowie die Gemälde und Skulpturen verschiedener Schweizer Künstler im Land besichtigen. In Chile liegt der Fokus bei Bildung und Innovation. Unter anderem wird Bundesrat Cassis in der Hauptstadt Santiago an der 80-Jahr-Feier der Schweizer Schule teilnehmen. In Brasilien schliesslich steht die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Zentrum. Unter anderem trifft sich Bundesrat Cassis in São Paulo mit Mitgliedern der schweizerischen Handelskammer.
Die drei Staaten sind für die Schweiz wichtige Partner. Uruguay und Brasilien sind Gründungsmitglieder des Gemeinsamen Markts Südamerikas (Mercosur). Derzeit verhandelt die Europäische Freihandelsassoziation EFTA, bei der die Schweiz Mitglied ist, über ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur. Mit Chile sind Diskussionen im Gange über eine Modernisierung des Freihandelsabkommens EFTA-Chile. Brasilien ist darüber hinaus Mitglied der G20, der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Mit den drei Staaten arbeitet die Schweiz auch auf multilateraler Ebene zusammen. Bundesrat Cassis wird bei seinen politischen Treffen in Montevideo, Santiago und Brasilia Möglichkeiten der bilateralen Kooperation ausloten und auch erörtern, welche Rolle die Länder Lateinamerikas bei der Bewältigung regionaler und globaler Herausforderungen spielen können.
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