Im zentralamerikanischen Land Panama findet am Sonntag (5.) die Präsidentenwahl statt. Sieben Präsidentschaftskandidaten, eine seltene Zahl in der Geschichte des Landes, werden an den Wahlen teilnehmen, obwohl das Duell laut den jüngsten Umfragen sich auf zwei oder drei konzentrieren dürfte. 2.757.823 Personen sind zu den Wahlen aufgerufen, um neben Staatsoberhaupt noch 71 Abgeordnete, 81 Bürgermeister, 20 Abgeordnete des „Parlacen“ (Mittelamerikanisches Parlament), 679 Stadträte und neun Ratsmitglieder zu wählen.
Die besten Chancen, Juan Carlos Varela zu ersetzen, werden dem Agrarunternehmer und früheren Agrarminister Laurentino Cortizo eingeräumt. Der 66-Jährige absolvierte sein Studium an der Norwich University der Vereinigten Staaten und kann auf eine gut geschmierte Wahlkampfmaschine der größten Partei des Landes PRD zurückgreifen. Um die weit verbreitete Korruption zu bekämpfen, will er unter anderem das Vergabeverfahren für öffentliche Aufträge reformieren. Die Bildung soll transformiert werden, ein Entwicklungsplanungsinstitut zur Förderung der Verfassungsreform geschaffen und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, die Arbeitsplätze schafft, weiter forciert werden.
Als stärkster Herausforderer gilt der ehemalige Außenminister Rómulo Roux, der die Unabhängigkeit der Justiz stärken, Steuern kürzen und neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft schaffen will. Der Rechtswissenschaftler (University of Miami) fordert eine größere Transparenz in der Staatsverwaltung und ganzheitliche Reformen der Verfassung.
Panama besitzt die am stärksten globalisierte Wirtschaft der gesamten Region. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von ca. 6,2 Prozent zwischen 2013 und 2016 verzeichnet das Land das höchste Wirtschaftswachstum Zentralamerikas. Das Bankwesen gehört zu den größten in Lateinamerika, bedeutendster Wirtschaftsfaktor ist der Panamakanal. Außerdem zeichnet sich Panama durch eine demokratische Grundordnung, politische Stabilität, vergleichsweise hohen Entwicklungsstand, offene dynamische Marktwirtschaft und zunehmende regionale Integration aus.
Update, 6. Mai
Der Sozialdemokrat Lautentino Cortizo wird neuer Präsident von Panama. Das Wahlgericht des lateinamerikanischen Landes erklärte den 66-jährigen früheren Minister zum Sieger der Abstimmung. Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen lag Cortizo danach mit 33 Prozent uneinholbar vor seinem stärksten Konkurrenten, dem konservativen Ex-Außenminister Roux (30 Prozent).
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