Im südamerikanischen Land Argentinien hat am Dienstag (21.) der Auftakt von insgesamt zwölf Korruptionsprozessen gegen Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner begonnen. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll die 66-Jährige während ihrer Amtszeit (2007 bis 2015) Bestechungsgelder von Baufirmen als Gegenleistung für lukrative Regierungsaufträge angenommen haben. Die Peronistin streitet alles ab und spricht von einer politisch motivierten „Nebelwand“.
Die Justiz in Buenos Aires sieht dies allerdings ganz anders und spricht von einer „Matrix von Korruption“. Demnach hat Kirchner mit Hilfe des ehemaligen Planungsministers Julio De Vido und mehreren weiteren ehemaligen Genossen der Kirchner-Regierung (bereits seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft) über fünfzig öffentliche Bauaufträge in der südargentinischen Provinz Santa Cruz an einen einzigen Unternehmer (Freund der Familie Kirchner: Lazaro Baez) zu überhöhten Preisen vergeben. Der „Diebstahl öffentlicher Mittel“ soll eine Milliarde US-Dollar betragen haben. Der erste Prozess findet wenige Tage nach der Ankündigung der linksgerichteten Populistin, am 27. Oktober bei den nationalen Wahlen des Landes für die Vizepräsidentschaft kandidieren zu wollen, statt.
Update, 4. August 2020
Die argentinische Justiz hat am Montag (3.) den Prozess gegen die Vizepräsidentin des Landes, Cristina Fernández de Kirchner, wieder aufgenommen. Kirchner wird beschuldigt, von einem Netzwerk von Bestechungsgeldern im Austausch gegen öffentliche Aufträge profitiert zu haben. Der Prozess, der auch gegen den ehemaligen Planungsminister Julio De Vido, den Geschäftsmann Lázaro Báez und mehrere andere Personen stattfindet, wurde vor Ort wieder aufgenommen nachdem er am 17. März aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt worden war.
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