Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut (Instituto CAPAZ) in Bogotá hat ab sofort das Recht, die Bezeichnung „Exzellenzzentrum in Forschung und Lehre“ zu tragen. Die Freude über diese offizielle Anerkennung der herausragenden Rolle des Instituto CAPAZ im kolumbianischen Friedensprozess durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ist auch an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) groß. Weltweit gibt es insgesamt fünf internationale DAAD-Exzellenzzentren in Forschung und Lehre.
Kolumbien ist eine strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika. Getragen von einem Konsortium deutscher und kolumbianischer Universitäten fördert das Instituto CAPAZ den kolumbianischen Friedensprozess durch Forschung sowie Aus- und Weiterbildung und berät Akteurinnen und Akteure in Politik und Gesellschaft. Als federführende Hochschule hat die JLU auf deutscher Seite die Projektleitung und Konsortialführung des Instituto CAPAZ inne.
Das Instituto CAPAZ arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2017 sehr erfolgreich und erfährt eine große Anerkennung durch die wichtigsten für den Friedensprozess geschaffenen Institutionen. Dem CAPAZ-Konsortium gehören insgesamt zehn kolumbianische und deutsche Universitäten bzw. Forschungseinrichtungen als Gründungsmitglieder an: Auf deutscher Seite sind das neben der JLU als Konsortialführerin die Georg-August-Universität Göttingen, die Freie Universität Berlin, die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und auf kolumbianischer Seite die Universidad Nacional de Colombia als Konsortialführerin, die Universidad de los Andes (Uniandes), die Universidad Externado de Colombia, die Universidad del Rosario und die Pontificia Universidad Javeriana. Hinzu kommen zehn weitere assoziierte Mitglieder in Kolumbien und Deutschland. Projekt¬leiter ist Prof. Dr. Thilo Marauhn, Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht, Direktor ist Prof. Dr. Stefan Peters, Professur für Friedensforschung, beide JLU.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert allen beteiligten Institutionen herzlich zum Erfolg der Anerkennung als Exzellenzzentrum: „Die positive Entscheidung des DAAD, das Instituto CAPAZ in den Kreis der Exzellenzzentren in Forschung und Lehre aufzunehmen, ist eine Bestätigung der gemeinsamen erfolgreichen Arbeit. Ohne die enge Zusammenarbeit zahlreicher Akteurinnen und Akteure wäre dieser wichtige Beitrag für die Entwicklung einer friedvollen Zukunft in unserem Partnerland Kolumbien nicht möglich. Insbesondere Prof. Marauhn und Prof. Peters bin ich für ihr herausragendes Engagement sehr dankbar.“
DAAD-Programm
Das DAAD-Programm „Exzellenzzentren in Forschung und Lehre“ ist aus der Außenwissenschaftsinitiative entstanden, die das Auswärtige Amt initiiert hatte. In diesem Rahmen sollte die grenzüberschreitende Vernetzung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Deutschland sowie die Stärkung des wissenschaftlichen und akademischen Dialogs gefördert werden.
Seit dem Jahr 2009 hat der DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes bislang weltweit vier Exzellenzzentren in Forschung und Lehre gefördert. Es ist das erklärte Ziel der geförderten Exzellenzzentren, „die besonderen Stärken der deutschen Wissenschaft herauszustellen und die internationale Vernetzung insbesondere im Bereich der exzellenten Nachwuchsausbildung voranzutreiben“. Darüber hinaus wird mit diesen transnationalen Projekten eine Ausstrahlung in die Zivilgesellschaft angestrebt. Bei den ab sofort insgesamt fünf geförderten Projekten in Kolumbien, Chile, Russland und Thailand hat jeweils eine deutsche Universität die Federführung für die deutsche Seite übernommen. Voraussetzung für ein erfolgversprechendes Projekt ist eine intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen in den jeweiligen Zielländern, um langfristige Wirkungen vor Ort zu erzielen. Beim zweiten Exzellenzzentrum in Kolumbien, dem Exzellenzzentrum für Meereswissenschaften CEMarin (Kolumbien Corporation Center of Excellence in Marine Science), liegt die JLU-Konsortialführung auf deutscher Seite ebenfalls bei der JLU.
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