Vor der wirtschaftlichen und politischen Krise in Venezuela flüchten immer mehr Menschen. Der größte Exodus in der Geschichte Lateinamerikas überfordert die aufnehmenden Nachbarländer, Kolumbien hat am Mittwoch (22.) die internationale Gemeinschaft um mehr Mittel gebeten, um die aus ihrem Heimatland geflüchteten Venezolaner zu unterstützen. „Wir erleben nach der Flüchtlingskrise aus Syrien die zweitgrößte Massenflucht weltweit“, so der kolumbianische Außenminister Carlos Holmes Trujillo während einer Pressekonferenz. „Im vergangenen Oktober hatte Kolumbien 936.000 Flüchtlinge aufgenommen, heute sind es 1.296.552. Dies ist die zweitgrößte Migration der Welt nach der Flucht von Syrern in die Türkei“, bekräftigte der Minister.
Seit Jahren – und nicht erst seit den US-Sanktionen gegen das kriminelle Regime – gibt es in Venezuela keine Lebensmittel und Medikamente in ausreichenden Mengen. Trujillo verdeutlichte dies in Zahlen: „In Venezuela erhalten schwangere Frauen keine pränatale Betreuung, daher übernimmt Kolumbien diese Kosten. Die Steuerbelastung des Bundes ist aufgrund dieser Tatsache um mehr als 8.800 Prozent gestiegen. Immer mehr Venezolaner flüchten in unser Land, Investitionen in Wasser, Abwasser und Energie sind dringend erforderlich, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Insbesondere in Grenzgemeinden, in denen die Aufnahme von Flüchtlingen dramatisch gestiegen ist“. Trujillo betonte, dass Kolumbien bisher eine Politik der „Solidarität“ fährt – „und dies wird auch weiterhin so sein“. Allerdings befürchtet, dass „diese große Anstrengung nicht ausreicht“, weil „die Herausforderung sehr groß ist“ und weiter wächst. „Die Venezolanische Migration ist die schnellste der Welt“.
Unter Berufung auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) schätzt der Minister, dass Kolumbien 1,526 Milliarden US-Dollar benötigt, um den venezolanischen Flüchtlingen zu helfen. Die Vereinten Nationen haben für die aufnehmenden Länder dieses Jahr 738 Millionen US-Dollar zugesagt/versprochen – für Kolumbien 315, von denen das Land bisher nur 21 Prozent erhalten hat. Er erinnerte deshalb daran, dass die Vereinten Nationen für die mehr als fünf Millionen syrischen Flüchtlinge 5,3 Milliarden US-Dollar bereitstellt, weitere 1,4 Milliarden für die 1,2 Millionen Flüchtlinge im Südsudan und 950 Millionen US-Dollar für die Rohingya-Flüchtlinge.
Vor der Weltgemeinschaft steht Kolumbien ziemlich verlassen da. Bei der Versammlung der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde am Mittwoch (22.) kein einziger Beschluss zu Syrien verabschiedet, wo Kriegsverbrecher Assad gezielt Krankenhäuser von der syrischen und russischen Luftwaffe zerbomben lässt, ebenfalls kein Beschluss zum Jemen, wo 19,7 Millionen Menschen keinen Zugang zu gesundheitlichen Diensten haben und kein Beschluss zu Venezuela, wo die Machenschaften einer kriminellen Links-Diktatur das Gesundheitssystem kollabieren lässt und Millionen Menschen zur zur Flucht zwingt.
Ich war über Weihnachten 4 Wochen in Kolumbien. Venezolaner trifft man überall. Habe Einigen Fotos von meinen Reisen aus ihrer Heimat gezeigt. Die wissen teils gar nicht, wie schön ihre Heimat ist. Aber was nützt einem die schöne Natur, wenn es nix zu Fressen gibt.