Nach Angaben der Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ dröhnen am Caqueta-Fluss in Kolumbien Bulldozer und Saugpumpen. Tausende illegale Arbeiter schürfen in den Flusssedimenten nach Gold – und verseuchen die Regenwaldgebiete mit Quecksilber. Das Schwermetall vergiftet Pflanzen, Tiere und die dort lebenden Indigenen – ihnen droht ein schleichender, qualvoller Tod. Der Abbau von Gold in den südamerikanischen Regenwäldern führt nicht nur zur Abholzung der sensiblen Ökosysteme, sondern auch zu deren Vergiftung. Goldschürfer trennen mit Quecksilber die aus den Flüssen gewaschenen Goldpartikel ab.
Das toxische Schwermetall verseucht dabei das Wasser und die Böden, die aufsteigenden Dämpfe auch die Luft. So leidet Kolumbien unter der dritthöchsten Quecksilberbelastung der Welt. Pflanzen und Tiere nehmen es auf, und so gelangt es in die Nahrungskette. Fische, die wichtigste Eiweissquelle der Einwohner, sind hochgradig mit Quecksilber belastet. Unser Körper nimmt Quecksilberverbindungen durch Einatmen über die Lungen, über die Haut und mit der Nahrung auf. Das Schwermetall reichert sich in Organen wie den Nieren an und schädigt das Nervensystem schwer. Kinder und ungeborene Kinder im Mutterleib reagieren besonders empfindlich auf Quecksilber und tragen leicht irreparable Gesundheitsschäden davon. Besonders betroffen vom Goldabbau und seinen Folgen sind die Ureinwohner in den Regenwaldgebieten. Die indigenen Völker wie die Murui und die Muinane, die entlang des Caquetá-Flusses in Kolumbien leben, stehen am Rande des physischen und kulturellen Aussterbens, so das kolumbianische Verfassungsgericht und die nationale Indigenenorganisation ONIC.
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