Die Alterung der globalen Bevölkerung schreitet in den kommenden Jahren kontinuierlich voran. Während heute nur knapp jeder zehnte Erdenbürger 65 Jahre oder älter ist, wird es zur Mitte des Jahrhunderts bereits jeder sechste sein. Darauf hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden anlässlich des Weltbevölkerungstags hingewiesen. Aufgrund von regionalen Unterschieden in der Altersstruktur der Bevölkerung vollzieht sich die Alterung regional nicht einheitlich. Besonders stark wird sich die Alterung in Lateinamerika und in Asien bemerkbar machen. Auch wenn beide Regionen heute noch über eine relativ junge Bevölkerung verfügen, wird sich der Anteil von Menschen über 64 Jahren bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. In Lateinamerika ist mit einem Anstieg von heute 9 auf 19 Prozent zu rechnen, in Asien von 9 auf 18 Prozent. In Europa, dem demografisch ältesten Kontinent, sowie in Nordamerika wird die Alterung von einem höheren Niveau aus weitergehen. So ist heute schon fast jeder fünfte Europäer 65 Jahre oder älter (19 Prozent), um 2050 wird es mehr als jeder Vierte sein (28 Prozent). Anders ist die Situation in Afrika, wo der Anteil Älterer von 4 auf 6 Prozent ansteigen wird: „Die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent altert ebenso, jedoch wird dort aufgrund der hohen Geburtenraten weiterhin die mit Abstand jüngste Bevölkerung leben“, erklärt die Geographin Dr. Elke Loichinger vom BiB.
Nach heutigem Stand hat Japan mit 28 Prozent den größten Anteil älterer Menschen in seiner Bevölkerung, für 2050 wird der globale Höchstwert für Südkorea prognostiziert (38 Prozent). In Deutschland liegen die Werte bei 22 Prozent (2019) und 30 Prozent (2050). Unter den Ländern mit einer Bevölkerungsgröße von über zehn Millionen werden die stärksten Zuwachsraten bis zur Jahrhundertmitte in Saudi-Arabien (von 3 auf 17 Prozent), Iran (von 6 auf 20 Prozent) und Bangladesch (von 5 auf 16 Prozent) erwartet.
Prognosen sind schwer vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.