Politiker aus Brasilien, Peru, Ecuador, Bolivien und Kolumbien werden am Freitag (6.) einen Pakt unterzeichnen, um den bestehenden Vertrag zum Schutz des Amazonas zu stärken. Die neuesten verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass das Treffen, an dem der brasilianische Präsident Jair Messias Bolsonaro wegen eines Krankenhausaufenthaltes per Videokonferenz teilnehmen wird, mit der Unterzeichnung eines „Amazonas-Pakts“ gipfeln wird.
Ziel ist die Überwindung bestehender Vereinbarungen wie der Organisation des Amazonas-Kooperationsvertrags (ACTO). Es wird ein unverbindlicher Erklärungstext und möglicherweise der Beginn eines längeren Prozesses konzertierter Bemühungen sein, die Kooperationsströme auf die Region auszurichten. „Wir müssen unsere Stimme auf Präsidentenebene erheben und einen Pakt schließen, in dem wir alle unsere Maßnahmen zum Schutz unseres Amazonas koordinieren“, so Kolumbiens Präsident Iván Duque auf einer Pressekonferenz im peruanischen Pucallpa.
Duque bezeichnete die Brände in Brasilien als „besorgniserregend“, fügte jedoch hinzu, dass die Menschen auf der ganzen Welt sich bewusst sein müssen, wie sie zum Klimawandel beitragen. Die Schäden in Brasilien sind noch nicht berechnet. Im Amazonasgebiet und im El Cerrado ist derzeit von fast drei Millionen Hektar die Rede. Bolsonaro verbot das Entzünden von Feuer und das Abholzen von Wäldern für zwei Monate. Das Oberste Bundesgericht hat zudem am Donnerstag (5.) beschlossen, eine Milliarde Reais (etwa 245 Millionen US-Dollar) vom staatlichen Ölkonzern Petrobras für den Schutz der Umwelt, insbesondere im Amazonasgebiet, bereitzustellen.
Update, 7. September
Die Delegationen von sieben Ländern (Kolumbien und Peru als Co-Organisatoren des Gipfeltreffens sowie Brasilien, Ecuador, Bolivien, Suriname und Guyana) haben diesen Freitag (6.) den „Leticia-Pakt“ (Pacto de Leticia) zum Schutz des Amazonas in der gleichnamigen kolumbianischen Stadt an der Dreifachgrenze zwischen dem Gastland, Brasilien und Peru unterzeichnet. „Hier unterzeichnen wir einen Pakt, in dem wir gemeinsame Ziele koordinieren und harmonisch daran arbeiten. Er motiviert uns, den Amazonas zu schützen, um Präventions- und Minderungsmaßnahmen zu ergreifen, wenn Risiken wie Waldbrände auftreten“, so der kolumbianische Präsident Iván Duque. Ecuadors Präsident Lenin Moreno griff zu einem ungewöhnlichen Mittel und stimmte das Lied «Pare» (Vater) an. Das Stück handelt von Umweltzerstörung und Raubbau an der Natur. Der Gipfel fand statt, nachdem mehr als 2,5 Millionen Hektar Amazonas-Regenwald in den letzten Wochen von Dutzenden von Bränden in der Region, insbesondere in Brasilien und Bolivien, vernichtet wurden.
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