Der Google Dienst „Flu Trends“ ist ab sofort auch für verschiedene Länder in Südamerika verfügbar. Auf der Domain von Google.org, die vom Suchmaschinenriesen für philanthropische Dienste genutzt wird, können Gesundheitsbehörden und Internetnutzer so in Echtzeit die Häufigkeit an Suchanfragen in Bezug auf Grippe- und Atemwegserkrankungen beobachten. Nachdem der Dienst bereits vor der Schweinegrippe-Pandemie im Herbst 2008 gestartet war, kamen 2009 weitere 16 Länder hinzu. Nun sind auch Daten für Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay, Peru und Uruguay verfügbar.
Google räumt zwar ein, dass nicht jede Person, die nach „Grippe“ sucht, an selbiger erkrankt ist, doch zeige sich eine hohe Korrelation zwischen Suchanfragen und dem Auftreten von Grippefällen. „Google hat festgestellt, dass die Häufigkeit bestimmter Suchbegriffe Anhaltspunkt für die Häufigkeit von Grippefällen sein kann. Für die Google Grippe-Trends werden Daten der Google-Suche gesammelt und ausgewertet“ so das Unternehmen. Auf Grundlage dieser gesammelten Ergebnisse kann dann die Häufigkeit von diesbezüglichen Erkrankungen geschätzt und publiziert werden. Die Internetnutzer können diese Daten dann kostenlos abrufen und sich so über die Zahl der Fälle im In- und Ausland informieren.
„Es ist deutlich ersichtlich, dass die Schätzungen auf Grundlage der Suchanfragen in Google zum Begriff Grippe starke Übereinstimmungen mit den traditionellen Indikatoren für die Häufigkeit von Grippeerkrankungen zeigen“ ist auf Google.org nachzulesen. Die Vergleichsdaten erhält der Suchmaschinenriese von den Gesundheitsbehörden vor Ort, die ebenfalls davon profitieren können, um ihre Massnahmen zur Eindämmung der saisonalen Grippe entsprechend auszurichten. Leider laut dem Chefstrategen des Dienstes, Roni Zeiger, nicht überall Daten vorhanden.
„In Argentinien haben wir diese Daten nicht und müssen daher experimentell arbeiten“ erläutert Zeiger. Die Daten werden dann so ausgewertet und grafisch umgesetzt, dass sich eine vernünftige und glaubhafte Kurve entwickelt. Betrachtet man sich die derzeitigen Daten aus Argentinien, so sieht man tatsächlich einen leichten Anstieg – der Winter und die Grippesaison stehen kurz bevor. Die Zahlen liegen allerdings deutlich unter den Werten des Vorjahres, wo diesem Zeitpunkt weltweit Aufregung aufgrund der Schweinegrippe (Grippe A/N1H1) herrschte.
Um diesbezüglich auch verfälschte Werte zu verhindern, werden Suchbegriffe wie „Schweinegrippe“, „Swine Flu“ oder „gripe porcina“ nicht für die Schätzungen mit herangezogen. Hier suchen laut Google zu viele keinesfalls erkrankte Personenkreise lediglich nach Informationen und Nachrichten über die Pandemie. Google Flu-Trends hat zudem die Vorteil, die Daten faktisch in Echtzeit bereitzustellen. Die nationalen Gesundheitsbehörden publizieren entsprechende Fallzahlen teilweise stark verzögert und oftmals nur wochen- oder monatsweise.
„Google.org – Tendências da Gripe“ und „Google.org – Evolución de la gripe“ ist mittlerweile auch in brasilianischem Portugiesisch und Spanisch für Lateinamerika und die Karibik verfügbar. Weitere Informationen sowie die ausgewerteten Daten und Schätzungen findet man auf der Webseite http://www.google.org/flutrends.
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