Vom Konkurs des britischen Reiseveranstalters „Thomas Cook“ sind rund 2.000 britische Touristen auf Kuba betroffen. Dies berichteten Quellen der britischen Botschaft in Havanna am Montag (23.) und gaben bekannt, dass ein Dutzend Flüge von drei Flughäfen auf der Insel umgeplant wurden. „Die Betroffenen befinden sich in drei kubanischen Destinationen: der Ostprovinz Holguín, Cayo Coco vor der Nordküste und dem beliebten Touristenort Varadero, etwa 150 Kilometer westlich von Havanna“, so ein Beamter der britischen Botschaft.
Die Kunden von Thomas Cook hatten geplant, in den kommenden Wochen mit insgesamt zehn Flügen nach Großbritannien zurückzukehren – der erste davon am Dienstagabend (24.) von Holguín zum Londoner Flughafen Gatwick, der inzwischen verschoben wurde. Die restlichen neun Flüge, die zwischen Mittwoch (25.) und dem 6. Oktober geplant waren, werden nach Angaben der britischen Zivilluftfahrtbehörde (CAA) noch verschoben/umgeplant.
Nach Angaben der Behörden können die Betroffenen „garantiert in kubanischen Hotels bleiben, bis sie zurück nach Großbritannien gebracht werden“. Der britische Botschafter auf Kuba, Anthony Stokes, erklärte via Twitter, dass er mit den Behörden des Landes und dem Personal von Thomas Cook zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass Reisende ihren Urlaub weiterhin genießen und schließlich sicher zurückkehren. Die rund 2.000 Touristen, die über Thomas Cook nach Kuba gereist sind, gehören zu den mehr als 600.000 weltweit – 150.000 im Vereinigten Königreich -, die von der Insolvenz des Reiseveranstalters betroffen sind.
Die Pleite des Branchen-Riesen „Thomas Cook“ hat in Europa viele Passagiere ins Reise-Chaos gestürzt. In der Nacht zum Montag hatte der älteste Touristikkonzern der Welt mitgeteilt, man habe keine Alternative gehabt, als mit sofortiger Wirkung das Konkursverfahren einzuleiten. Davon ist auch der Ferienflieger „Condor“ betroffen. Um den Flugbetrieb zu gewährleisten, beantragte Condor bei der Bundesregierung einen Überbrückungskredit. Laut einem Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums prüft die Bundesregierung den Antrag der deutschen Tochter Condor auf einen Überbrückungskredit. Noch sei hier keine Entscheidung getroffen, Berlin arbeite aber „mit Hochdruck“ daran. Ebenfalls teilte die Landesregierung in Hessen (Sitz von Condor) mit, sie sei bereits in Gesprächen mit dem Unternehmen über eine mögliche Unterstützung.
Update, 25. September
Mehrere Thomas Cook Urlauber und Crew-Mitglieder auf Kuba teilten mit, dass sie daran gehindert werden ihre Hotels zu verlassen – bis sie für ihren Aufenthalt extra bezahlen. Eine Flugzeug-Besatzung von Thomas Cook beklagte, dass sie tatsächlich „als Geiseln gehalten“ würden. Laut dem britischen Botschafter wurden die Hotels angewiesen, den Kunden die Abreise ohne Bezahlung zu gestatten. Berichte deuten darauf hin, dass es auf Kuba ein weit verbreitetes Problem darüber gibt, ob die Versicherung (ATOL) den Ausfall übernehmen wird. Ein Fond deckt Rechnungen für Zimmer und Essen, die seit dem Zusammenbruch von Thomas Cook am Montagmorgen aufgelaufen sind. „Im Hotel gibt es Sicherheitsbeamte, die die Besatzung unseres Flugzeugs daran hindern sollen, das Hotel zu verlassen. Ihnen wurden nicht einmal Zimmer für heute Abend zugesichert, daher könnte es sein, dass sie auf der Etage der Rezeption schlafen“, so ein Mitarbeiter der betroffenen Fluggesellschaft gegenüber „BBC“.
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