Das klassische Kartenspiel Poker hat zusammen mit anderen Casinospielen im letzten Jahrzehnt eine wahre Renaissance erlebt. Dies ist nicht zuletzt auf die weltweite Verbreitung von Online-Casinos durch Glückspielriesen wie Betway und anderen bekannten Unternehmen wie Red Bull, ESPN oder NBC zurückzuführen, welche wichtige Turniere wie die World Series of Poker etc. sponsern, oder diese übertragen (im deutschsprachigen Raum: SPORT1), und damit das Kartenspiel, das zuvor möglicherweise nur mit Freunden zuhause um kleine Einsätze gespielt wurde, einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben.
Poker entwickelt sich zu einem beliebten und zunehmend respektablen Zeitvertreib und dies nirgendwo mehr als in aufstrebenden Volkswirtschaften wie Lateinamerika. Internationale Wettbewerbe wie die World Series of Poker haben das Spiel dank enormen Preisgeldern, die alle Arten von Spielern anzulocken, auf eine neue Stufe gehoben.
Werfen wir einen Blick auf die Gründe, warum das klassische Casinospiel in Lateinamerika so stark an Bedeutung gewonnen hat, und schauen wir uns gleichzeitig auch einige der größten einheimischen Pokersuperstars der Region an, welche ebenfalls einen großen Anteil daran haben, dass diese Spiel auf diesem Kontinent immer populärer wird.
Breitbandabdeckung und mobile Nutzung
Noch vor wenigen Jahren hinkten viele Teile Lateinamerikas was Kommunikationstechnik betrifft massiv hinterher. Dies kann heute nicht mehr behauptet werden, da lokale Internetdienstanbieter und Mobilfunknetze damit anfingen, massiv in die Erhöhung der Breitbandabdeckung zu investieren sowie gleichzeitig um den Anteil an lukrativen Online- als auch Mobilfunkmärkten zu konkurrieren.
Internet und mobiler Zugang waren in diesen Märkten bisher nur dem wohlhabenden Teil der Bevölkerung vorbehalten, aber aufgrund des Preisdrucks durch den Wettbewerb ist das Internet nun auch für Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund als auch sozialer Stellung zugänglich geworden. Wie überall auf der Welt sind natürlich auch hier Online-Spiele sowie Online-Casinos in Mode gekommen.
Plötzlich konnten sich Spieler aus allen Gesellschaftsschichten in ein Casino einloggen, und dank bequemer Einzahlungsoptionen wie Skrill, Neteller oder PayPal sowie der Möglichkeit, sogar Live-Poker online zu spielen, stieg die Popularität logischerweise rasant an. Die demokratisierende Wirkung des Internets hat das Spiel praktisch florieren lassen.
Boomende Volkswirtschaften
Zur gleichen Zeit, in der Breitband und Mobilfunk Poker in die Öffentlichkeit katapultierten, wuchsen ebenfalls viele aufstrebende Volkswirtschaften in einem enormen Tempo – und dabei keine schneller als wie jene in Brasilien. Brasilien ist flächen- und bevölkerungsmäßig das größte Land Lateinamerikas und macht rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Kontinents aus.
Mit zunehmendem Wohlstand sowie einer wachsenden Mittelschicht wächst das verfügbare Einkommen eines durchschnittlichen Einwohners immer weiter an. In diesem Umfeld ist es vielen Spielern möglich geworden, sich am Spiel zu beteiligen, insbesondere innerhalb der vielen Online-Pokerräume.
Einheimische Poker-Superstars
Die Begeisterung für Poker hat in den letzten Jahren also massiv zugenommen, was auch durch Veranstaltungen wie die Latin American Poker Tour sowie mehreren internationalen Wettbewerben in verschiedenen Ländern der Region gefördert wurde. Es ist also kein Wunder, dass sich einige Spieler begannen, von der Masse abzuheben und dadurch zu absoluten Topspielern wurden.
Einer der bekanntesten dieser Profis ist der Brasilianer Felipe Ramos, der auch unter seinem Spitznamen Mojave bekannt ist. Ramos prägt seit einigen Jahren die internationale Pokerszene. Sein charakteristisches, charmantes Grinsen und sein höfliches und respektvolles Auftreten haben ihn zu einem sehr beliebten Spieler auf der Tour gemacht gemacht, welcher von Mitspielern äußerst geschätzt und respektiert wird. Er hat auch viel dafür getan, um Poker in seiner Heimat populärer zu machen. Seine enge Freundschaft mit dem Fußball-Megastar Neymar Jr. hat ihn auch in der Öffentlichkeit bekannt gemacht – Ramos soll auch als Poker-Trainer für seinen berühmten Freund fungieren.
Ebenfalls aus Brasilien kommt João Simão; derzeit die Nummer eins im Land. Simão kam über Online-Pokerturniere auf die Tour und war zuvor der bestplatzierte Online-Spieler der Welt. Während der Teilnahme an unglaublichen 50.000 Online-Turnieren hat der 30-Jährige aus Belo Horizonte in den letzten zehn Jahren mehr als 2 Millionen US-Dollar an Preisgeldern einkassiert.
Aus Argentinien stammt die aufstrebende Pokerspielerin Maria Lampropulos. Diese hatte bereits einen hervorragenden Ruf als solide Pokerspielerin, bevor sie in einem Zeitraum von acht Monaten mit siebenstelligen Ergebnissen auf die große Erfolgsspur kam. Damals erschien sie zum ersten Mal im Februar 2016 auf dem Pokerradar, als sie beim 1.200€ WPT National Brussels Main Event den zweiten Platz belegte und dafür 68.200 € mit nach Hause nahm. Weniger als einen Monat später belegte sie beim 1.100 € EUREKA Rozvadov Main Event den zweiten Platz und kassierte dafür 68.200 €, gefolgt von ihrem Freund Ivan Luca, welcher ebenfalls aus Argentinien stammt und ein Weltklasse-Spieler ist. Im Januar 2018 gewann Lampropulos schließlich das PCA Main Event 2018 für ein Preisgeld von unglaublichen 1.081.100 US-Dollar. Eines ist somit absolut sicher, Lampropulos hat in der Welt des Pokers eine große Zukunft vor sich.
Stars wie Ramos, Simão oder eben Lampropulos sind ein Indiz für die zunehmende Popularität des Pokers in dieser Region, und was die großen Turnieren betrifft, die weltweit stattfinden, ist Lateinamerika mittlerweile auch ein Gebiet, das Pokerspieler absolut auf dem Schirm haben.
Leider kein Kommentar vorhanden!