Frankreichs Präsident Macron will die Regenwälder in Französisch-Guayana für den Goldabbau freigeben. Ein russisch-kanadisches Firmenkonsortium hat nun der Regierung den Antrag für eine gigantische Goldmine vorgelegt. Jetzt muss Präsident Macron über das Montagne d’Or-Projekt entscheiden. Die Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ fordert ihn auf, die Pläne abzulehnen.
2,5 Kilometer lang; 500 Meter breit, 400 Meter tief – ein russisch-kanadisches Firmenkonsortium will ein gigantisches Loch in den Regenwald von Französisch-Guayana reißen. 400 Millionen Kubikmeter des Untergrunds müssen abgebaut, das Gestein zermahlen und mit hochgiftigen Chemikalien wie Zyanid versetzt werden, um daraus winzige Mengen von Gold auszulaugen.
Dämme sollen die bei der Goldabtrennung anfallenden 50 Millionen Tonnen verseuchten Schlamms aufhalten, doch das ist bei den hohen Niederschlägen praktisch unmöglich. Allein seit dem Jahr 2000 sind weltweit mindestens 25 solcher Minendämme gebrochen.
2015 begruben Millionen Tonnen toxischen Bergbauschlamms Menschen und Dörfer in Brasilien. Der Rio Doce-Fluss verwandelte sich über tausend Kilometer bis zur Mündung in den Atlantik in eine Giftbrühe.
Französisch-Guayana liegt am nordöstlichen Rand der Amazonasregion. In dem französischen Überseegebiet, das Teil der EU ist, wächst noch größtenteils unberührter und sehr artenreicher Urwald. Das gesamte Konzessionsgebiet der Firma Montagne d’Or – auf deutsch heißt das Goldberg – umfasst 190 Quadratkilometer Regenwald.
Genehmigt die Macron-Regierung die geplante Mega-Goldmine im Regenwald, würde sie einen Präzedenzfall für weitere zerstörerische Großprojekte schaffen. Die Montagne d’Or-Mine steht nicht nur einer nachhaltigen Entwicklung im Wege, auch die Einwohner wurden nicht einbezogen und die Rechte der Indigenen missachtet.
Die Initiative Or de question, in der lokale und nationale Naturschutz- und Menschenrechtsorganisationen zusammengeschlossen sind, fordert von Frankreichs Regierung, die Pläne für derartige Mega-Bergbauprojekte sofort einzustellen. Die Wirtschaft Französisch-Guayanas muss einen ökologisch und sozial nachhaltigen Entwicklungspfad einschlagen.
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