Zwei Angehörige der Guajajara-Ethnie sind am Samstagmorgen (7.) Ortszeit bei einem bewaffneten Angriff auf eine Gruppe von Indigenen im brasilianischen Bundesstaat Maranhão (Nordosten) erschossen worden. Der Angriff ereignete sich auf der Bundesstraße BR-226, die die Städte Jenipapo de Vieiras und São Luís, die Hauptstadt von Maranhão, verbindet und durch das Reservat der Guajajara führt. Damit wurden in den letzten zwei Monaten vier Indigene dieser ethnischen Gruppe getötet. „Wie lange soll das noch dauern? Wer/Was kommt als nächstes? Es ist notwendig, dass die Behörden ein besonderes Augenmerk auf die indigenen Völker richten, weil ihr Leben im Namen von Hass und Vorurteilen genommen wird. Kein Tropfen indigenen Blutes mehr“, fordert Sonia Guajajara, Führerin dieser ethnischen Gruppe.
Nach Angaben von Augenzeugen waren die Indios auf Motorrädern unterwegs. Unbekannte in einem weißen Fahrzeug mit getönten Scheiben haben sich genähert und das Feuer auf die Ureinwohner eröffnet. Nach dem Angriff und aus Protest gegen die Gewalt blockierte eine Gruppe von Guajajara- Indios in beide Richtungen die Bundesstraße, die das Schutzgebiet kreuzt. Die Regierung des Bundesstaates Maranhão kündigte die Entsendung von Truppen sowie eine umfassende Untersuchung an.
Seit der Ermordung von Paulo Paulino Guajajara, einem Mitglied der indigenen Gruppe „Guardianes de la Floresta“ (Wächter des Waldes), hat sich das Spannungsklima im Guajajara- Reservat erhöht. Im Landkonflikt mit illegalen Holzfällern wurden in den letzten vier Jahren dreizehn Ureinwohner in Maranhão getötet. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen haben die Angriffe gegen Ureinwohner zugenommen, seit der rechtsextreme Jair Messias Bolsonaro am 1. Januar als Präsident Brasiliens vereidigt wurde.
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