Die Betreiber-Gesellschaft des Panamakanals kündigte am Montag (13.) an, durchfahrenden Schiffen ab dem 15. Februar dieses Jahres eine neue Gebühr für die Nutzung von Süßwasser/Frischwasser zu berechnen. Für den Betrieb der Schleusen wird hauptsächlich Wasser aus dem Gatun-See genutzt, der Betrieb der zu den wichtigsten Wasserstraßen der Welt zählenden Passage wird zunehmend von Wassermangel beeinträchtigt. „Die Gebühr ist neben einer Reduzierung der Reservierungsquoten für Überfahrten von 32 auf 27 Schiffe pro Tag Teil eines Notfallplans, der den Betrieb angesichts einer starken Verringerung des Wasserstandes der Seen, die das Wasser liefern, gewährleisten soll“, erklärte die Kanalbehörde.
„Dies ist keine leichte Entscheidung“, so Ricaurte Vasquez (Verwalter des Kanals) der erklärte, dass dies eine notwendige Maßnahme ist um die Auswirkungen des Klimawandels kurzfristig anzugehen, ohne den globalen Handel zu beeinträchtigen. Die Gebühr, die für alle Schiffe mit einer Länge von mehr als 38 Metern gilt, besteht aus zwei Komponenten: einer festen Gebühr von 10.000 US-Dollar und einer variablen Gebühr zwischen ein und zehn Prozent der Maut, je nach dem Wasser-Stand des Gatun-See zum Zeitpunkt der Überfahrt.
Vasquez räumte ein, dass die Kunden zwar kurzfristig nur über geringe Anpassungskapazitäten verfügen, langfristig jedoch die Möglichkeit haben, die Wirtschaftsbeziehungen entsprechend den realen Preisen zu gestalten. Er fügte auch hinzu, dass, sobald sich die Bedingungen auf dem See verbessern, die Gebühren für Süßwasser sinken werden. Nach seinen Worten wird die Sondergebühr allerdings nicht vollständig ausgesetzt, da der Kanal Investitionen in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar tätigen muss, um „die Sicherheit bei der Wasserversorgung der Strecke zu gewährleisten“.
Hintergrund der Maßnahmen
Die Kanalbehörde berichtete, dass das Jahr 2019 das fünft trockenste der letzten siebzig Jahre war. Demnach sind die Niederschlagsmengen um zwanzig Prozent gegenüber dem historischen Durchschnitt zurückgegangen. Ebenso hat sich das Temperaturniveau im Einzugsgebiet um 0,5 -1,5 Grad Celsius erhöht, was zu einem Anstieg der Verdunstung in den Seen um zehn Prozent geführt hat. Ohne Anpassungen und Betriebsänderungen wird davon ausgegangen, dass die Wasserstände auf ein Niveau sinken werden, das den Betrieb für Panamax- und Neopanamax-Schiffe erheblich beeinträchtigt.
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