Unter der neuen Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador erlebt Mexiko das blutigste Jahr seiner Geschichte: Im vergangenen Jahr kam es zu 34.582 gewaltsamen Todesfällen. Nach Angaben des Nationalen Systems für öffentliche Sicherheit sind die gewaltsamen Todesfälle seit 2015 um 93 Prozent gestiegen, damals wurden noch 17.886 Morde gezählt. Fast wöchentlich werden Massengräber mit Hunderten Opfern des brutalen Drogenkriegs entdeckt, die kaum noch für Aufsehen sorgen. Journalisten und Aktivisten sorgen sich um ihr Leben, seit mehr als einer Woche wird ein Umweltaktivist und Experte für den Monarchschmetterling vermisst. Der fünfzigjährige Homero Gómez verwaltet ein Schmetterlingsreservat im westlichen Bundesstaat Michoacán, einer Region, die für ihre gewalttätigen kriminellen Banden berüchtigt ist.
Menschenrechtsgruppen befürchten, dass illegale Holzfäller Gómez wegen seines Engagements zum Schutz des lokalen Waldes, in dem der Monarchfalter beheimatet ist, angegriffen und getötet haben könnten. Zahlreiche Umweltaktivisten sind bereits Opfer krimineller Banden geworden, die weite Teile Mexikos kontrollieren und jeden töten, der ihre illegalen Aktivitäten stören könnte – von Drogen- und Menschenhandel über Erpressung, Holzeinschlag bis hin zu Bergbau.
Update, 30. Januar
Die Leiche des renommierten Umweltaktivisten wurde zwei Wochen nach seinem Verschwinden „ohne offensichtliche Anzeichen von Gewalt“ in einem Brunnen in Zentralmexiko gefunden. In einem Tweet teilte die Staatsanwaltschaft von Michoacán mit, dass eine Obduktion angeordnet wurde. Seit 2006 sind 60.000 Menschen in Mexiko verschwunden. Viele von ihnen sind Opfer von kriminellen Banden geworden, die jeden töten, der ihre illegalen Aktivitäten stören könnte.
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