Das neue Corona-Virus und seine rasante Verbreitung rund um den Globus sorgt weltweit für Aufregung und fordert Medizin, Wissenschaft, Politik und Gesundheitswesen heraus. Aber Covid-19 ist bei weitem nicht die einzige infektionsmedizinische Herausforderung, der sich die Gesellschaft durch Klimawandel und Globalisierung gegenüber sieht. Diese haben dazu beigetragen, dass sich in den vergangenen Jahren Stechmückenarten, wie die Asiatische Tigermücke oder die Japanische Buschmücke, massiv ausgebreitet und zuletzt auch in Deutschland angesiedelt haben.
Stechmücken und andere Insekten spielen aber eine wichtige Rolle als Überträger von Krankheitserregern und so sind tropische Infektionen, wie das Chikungunya- oder das Dengue-Fieber in Lateinamerika, nun auch in Europa aufgetreten. In Deutschland wurde ein massives Vogelsterben durch das Usutu-Virus und erstmals auch Infektionen beim Menschen durch den Hundehautwurm Dirofilaria repens und das West-Nil-Virus registriert. Aufgrund aktueller Laborexperimente und neuer Klimasimulationen muss mit weiteren Infektionen gerechnet werden. (In seinem Vortrag behandelt Egbert Tannich nicht das neue Corona-Virus, steht aber im Anschluss für Fragen aus dem Publikum auch zu diesem Thema zur Verfügung.)
Der Vortragende:
Prof. Dr. Egbert Tannich ist Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg, einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Leiter des Nationalen Referenzzentrums für tropische Infektionserreger sowie Professor am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Termin: Donnerstag, 5. März 2020, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Urania Berlin e. V., An der Urania 17, 10787 Berlin
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
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