Weltweit breitet sich das Coronavirus ungehemmt aus und fordert immer mehr Todesopfer. Über 180.000 Menschen sind infiziert, fast 7.000 hat das Virus bereits dahingerafft. Europa und Lateinamerika schotten sich ab, in Südamerika haben fast alle Länder ihre Grenzen geschlossen und lassen keine Ausländer mehr auf ihr Territorium. Brasilien, der flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößte Staat der Erde und auch das größte und mit seinen über 230 Millionen Einwohnern mit Abstand bevölkerungsreichste Land Südamerikas, hat zehn Nachbarstaaten und grenzt – mit Ausnahme von Chile und Ecuador – an alle südamerikanische Staaten. Obwohl Venezuela, Peru, Argentinien, Paraguay und Uruguay ihre Grenzen bereits dicht gemacht haben, erinnert die Politik von Präsident Jair Messias Bolsonaro an die allseits bekannte Lupe, die den Anfang jedes Asterix-Abenteuers ziert. (Ganz Gallien ist von den Römern besetzt …Ganz Gallien? Nein!)
Im größten Land Lateinamerikas gibt es aktuell 234 Infizierte, die Dunkelziffer dürfte jedoch um einiges höher liegen. Bolsonaro, der zuerst positiv und dann negativ auf das Coronavirus getestet wurde, hat am Sonntag (16.) in Rio de Janeiro mit Tausenden Anhängern gegen seine politischen Gegner demonstriert. Es gab Umarmungen, Händeschütteln – als gäbe es in Brasilien keine Bedrohung durch das Virus. Landesweit gingen Zehntausende Anhänger auf die Straßen, umarmten sich und feierten eine ausgelassene Party. Das Staatsoberhaupt wollte eigentlich in Quarantäne bleiben und sich den dritten Test unterziehen. Gegen den Rat seiner Ärzte nahm er überraschend an einer Demonstration seiner Anhänger gegen den Kongress und das Oberste Gericht teil. In den sozialen Netzwerken wurde das Verhalten Golsonaros scharf kritisiert und als unverantwortlich bezeichnet.
Bolsonaro selbst hält die Corona-Krise für „Hysterie“ und „Extremismus“ und kann dabei auf die Unterstützung zahlreicher Sekten zählen. Der Gründer der einflussreichen brasilianischen Pfingstgemeinde „Universalkirche vom Königreich Gottes“ bezeichnet die Ausbreitung des Virus als „Strategie von Satan und der Presse“, um Panik zu verbreiten. In einem Radio-Interview teilte Bolsonaro am Montag (16.) mit, „Brasilien fehlt es an Gesetzen, die es der Regierung ermöglichen ihre Grenzen zu schließen, wie es einige ihrer Nachbarn tun“. Gleichzeitig warnte er erneut vor „Hysterie“, die
nach seiner Meinung „die Wirtschaft beeinträchtigen“.
Das Virus wird die Dummheit der Menschen nutzen um viele ins Jenseits zu befördern. Und durch die Ingnoranz und Gleichgültigkeit der Jüngeren, werden viele alte und schwache Menschen sterben müssen.