Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt den Mord an der mexikanischen Journalistin Maria Elena Ferral. Die Reporterin der Lokalzeitung Diario de Xalapa und Chefin der Online-Zeitung Quinto Poder starb am Montag im Krankenhaus, nachdem sie in Papantla im Bundestaat Veracruz niedergeschossen worden war. Zwei Personen auf einem Motorrad sollen das Feuer auf sie eröffnet haben, als sie gerade in ihr Auto steigen wollte. Ferral hatte vor ihrem Tod mehrfach Morddrohungen aus der Lokalpolitik angezeigt. Es ist der erste Journalistenmord dieses Jahres in Mexiko.
„Wir fordern die lokalen und nationalen Behörden auf, unverzüglich die Ermittlungen aufzunehmen und den Fall restlos aufzuklären. Zudem müssen sie die Kolleginnen und Kollegen sowie die Hinterbliebenen der Journalistin vor eventuellen weiteren Angriffen schützen“, sagte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen.
In Mexiko werden mehr Medienschaffende ermordet als in jedem anderen Land der Welt, in dem kein Krieg herrscht. Im vergangenen Jahr wurden dort zehn Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet. Die Verstrickung von Politik und organisiertem Verbrechen macht es lebensgefährlich, über sensible Themen wie Korruption oder Drogen- und Menschenhandel zu berichten. Medienschaffende werden systematisch bedroht, verschleppt oder ermordet. Der Bundestaat Veracruz ist eine der gefährlichsten Regionen Mexikos.
Beinahe alle Journalistenmorde in Mexiko bleiben unbestraft. Deshalb ist es als wichtiges Signal zu werten, dass Mitte März im Mordfall Miroslava Breach Valducea ein Mitglied einer kriminellen Bande schuldig gesprochen wurde. Es war der erste Schuldspruch nach einem Journalistenmord in Mexiko überhaupt. Am 20. April soll das Strafmaß verkündet werden.
Mexiko steht auf Platz 144 von 180 Staaten auf der Rangliste der Pressefreiheit.
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