Brasilien: Pandemie schädigt von Umweltverschmutzung betroffene Gemeinden

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Die Einwohner von Piquiá de Baixo (Maranhão) leiden unter erheblichen chronischen Atemwegserkrankungen, die die jüngste bis älteste Gruppe extrem anfällig für die Pandemie macht (Foto: FEDERACIÓN INTERNACIONAL POR LOS DERECHOS HUMANOS)
Datum: 29. April 2020
Uhrzeit: 18:21 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Nach Jahrzehnten der Umweltverschmutzung und irreversiblen Gesundheits- und Umweltschäden durch Stahl- und Kohleunternehmen leiden viele Gemeinden
in Brasilien unter einer besonderen Anfälligkeit für die Covid-19-Pandemie. Die historische Vernachlässigung des Staates gegenüber diesem Personenkreis macht sie nun besonders anfällig für Ansteckung, was drastische Folgen für ihre Gesundheit bedeutet. Brasilien ist zum Epizentrum der Covid-19-Kontamination in Lateinamerika geworden. Hinzu kommt die fahrlässige Verwaltung durch die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro, die das Problem verantwortungslos minimiert, Zwietracht und Instabilität sät und das Leben von Betroffenen ernsthaft bedroht.

Trotz der Gesundheitskrise arbeiten Unternehmen wie „Viena Siderúrgica“ und „Aço Verde Brasil“, die Teil der Vertriebskette von „Vale SA“ sind, weiterhin wie gewohnt und gefährden das Leben von Hunderten schutzbedürftiger Menschen. Die Einwohner von Piquiá de Baixo (Maranhão) leiden unter erheblichen chronischen Atemwegserkrankungen, die die jüngste bis älteste Gruppe extrem anfällig für die Pandemie macht. Obwohl sich die Unternehmen der schwerwiegenden Risiken bewusst sind – die sie selbst verursachten – haben sie bisher keine angemessenen Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen für ihre Arbeitnehmer und die Einwohner von Piquiá ergriffen.

Die Bundesregierung setzt ihre Politik wie seit Jahrzehnten fort, ohne angemessene gesundheitliche Maßnahmen zu garantieren und verstößt sogar gegen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Derzeit ist es dringend erforderlich, den Zugang zu Vorsorge und Materialien sowie eine zugängliche medizinische Versorgung sicherzustellen. Andernfalls wäre die Ansteckung von COVID-19 zwischen Arbeitern und Mitgliedern der Gemeinschaft fast ein Todesurteil.

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  1. 1
    Miguel

    Was soll denn ein Land wie Brasilien gegen den Coronavirus machen. Wenn man die Kontakte reduziert, also die Wirtschaft herunterfährt sterben die Menschen an Hunger. Vor allem sterben am Coronavirus letztendlich wesentlich weniger als anfänglich angenommen.
    Die verfehlte Politik und Misswirtschaft der letzten Jahre kann man nicht so kurzfristig auffangen.

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