Die humanitäre Luftbrücke der EU für Venezuela, die im Rahmen der globalen Reaktion der EU auf die Coronavirus-Krise eingerichtet wurde, ist abgeschlossen. Bei dieser aus zwei Flügen nach Venezuela bestehenden Luftbrücke wurden insgesamt 82,5 Tonnen an lebenswichtigem Material bereitgestellt, um die humanitären Partner vor Ort zu unterstützen. Der erste Flug von Madrid (Spanien) nach Caracas (Venezuela) startete am 19. August, der zweite Flug am 21. August. Die EU finanzierte diese Flüge im Rahmen der laufenden humanitären Luftbrücken in gefährdete Regionen der Welt.
„Die EU steht den notleidenden Menschen in Venezuela, insbesondere in der derzeitigen weltweiten Gesundheitskrise, weiterhin zur Seite. Die globale Bewältigung der Pandemie liegt in unserem gemeinsamen Interesse. Mit den Flügen der humanitären Luftbrücken der EU werden medizinische Geräte und andere wichtige Güter zum Schutz vor Ort tätiger medizinischer Fachkräfte und humanitärer Helfer geliefert. Damit die Hilfe weiterhin diejenigen erreicht, die sie am meisten brauchen, müssen die humanitären Helfer ihrer wichtigen Arbeit, Leben zu retten, ungehindert und unter sicheren Bedingungen nachgehen können“, erklärte Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement.
Die humanitäre Luftbrücke nach Venezuela wurde als Maßnahme von „Team Europe“ von der EU, Spanien und Portugal gemeinsam durchgeführt und von den zuständigen venezolanischen Behörden koordiniert. Die Flüge werden vollständig von der EU finanziert, wogegen die Fracht von den Hilfsorganisationen, die diese Flüge nutzen, zur Verfügung gestellt wurde. Koordiniert wird die Aktion von dem Réseau Logistique Humanitaire, einem Netzwerk europäischer Hilfsorganisationen.
Die 82,5 Tonnen schwere Fracht besteht hauptsächlich aus lebensnotwendigen medizinischen Gütern wie persönlichen Schutzausrüstungen, Arzneimitteln sowie Wasserreinigungsgeräten und Hygienesets für Familien. Die medizinischen Güter werden in Einrichtungen zur medizinischen Versorgung eingesetzt; einige Hilfsgüter werden auch direkt an die am stärksten betroffenen Familien verteilt. Diese Hilfe wird mehr als 500 000 venezolanischen Bürgerinnen und Bürgern, einschießlich Kindern, Frauen und medizinischen Fachkräften, zugute kommen.
Hintergrund
Bevor die Coronavirus-Pandemie im März 2020 in Venezuela ausbrach, litt das Land bereits unter den humanitären Folgen der anhaltenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise. Im Jahr 2018 betrug die Inflationsrate in Venezuela über eine Million Prozent. Diese vielschichtige Krise hatte auch Auswirkungen auf das nationale Gesundheitssystem und führte dazu, dass ein Mangel an den gängigsten Arzneimitteln entstand und rund ein Drittel der medizinischen Fachkräfte auswanderte. In der Folge blieben immer mehr Menschen ohne reguläre medizinische Versorgung, Behandlung chronischer Krankheiten oder Notfallversorgung. Seit 2015 haben mehr als fünf Millionen venezolanische Bürgerinnen und Bürger (rund 10 % der Bevölkerung) das Land verlassen.
Humanitäre Hilfe der EU in Venezuela
Seit 2018 hat die Europäische Union 154 Mio. EUR an humanitärer Nothilfe bereitgestellt, um bedürftige venezolanische Bürgerinnen und Bürger in dem Land und in den benachbarten Aufnahmeländern zu unterstützen. Mit dieser Hilfe soll der dringendste Bedarf der betroffenen Bevölkerung gelindert werden, wobei insbesondere die am meisten gefährdeten Gruppen wie Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und stillende Mütter, ältere Menschen, Schulkinder und indigene Gruppen, berücksichtigt werden.
Der Schwerpunkt der Projekte liegt auf der lebensnotwendigen Gesundheits-, Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung, Bildung in Notsituationen, Schutz der am meisten gefährdeten Gruppen sowie Unterstützung der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Nährstoffen. Außerdem wird technische Hilfe geleistet, um die humanitären Maßnahmen zu koordinieren und die Nothilfekapazitäten vor Ort zu verbessern.
Pressemitteilung
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