Weltweit ist die Corona-Pandemie auf dem Vormarsch. Über acht Monate nach Registrierung der ersten Infektionen werden fast täglich neue Höchstzahlen gemeldet, insgesamt haben sich bereits 30.071.941 Menschen mit dem Virus infiziert und 945.800 sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wie in Europa bereits geschehen haben auch die lateinamerikanischen Länder damit begonnen, ihr soziales und öffentliches Leben wieder aufzunehmen. „Dies zu einer Zeit, in der die Coronavirus-Pandemie noch erhebliche Kontrollmaßnahmen erfordert“, so die Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), Carissa Etienne.
In einem virtuellen Briefing aus Washington mit anderen Direktoren der PAHO erklärte Etienne, dass die Fälle von Coronaviren an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela in den letzten zwei Wochen um das Zehnfache zugenommen haben. Innerhalb der Karibik erleben viele größere Inseln wie Jamaika, Kuba, die Bahamas und die Dominikanische Republik ebenfalls „dramatische Spitzenwerte“ der Infektion, fügte Etienne hinzu und erwähnte, dass die Sterblichkeitsraten in Gebieten von Mexiko, Bolivien, Costa Rica und Ecuador steigen.
„Unsere Region hat jedoch begonnen, wieder ein fast normales soziales und öffentliches Leben zu führen und das zu einer Zeit, in der COVID-19 noch umfangreiche Kontrollmaßnahmen erfordert. Öffnungen sind zu früh“, betonte Etienne, eine in der Dominikanischen Republik geborene Ärztin. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass eine zu frühe Öffnung diesem Virus mehr Raum zur Verbreitung gibt und unsere Bevölkerungen einem größeren Risiko aussetzt“, fügte sie hinzu.
Etienne forderte die Regierungen in der Region auf, den Reiseverkehr sehr sorgfältig zu überwachen, da eine Wiedereröffnung zu Rückschlägen führen kann. Sie wies unter anderem auf Kuba hin, wo nach Wiederaufnahme des für die Wirtschaft lebenswichtigen Tourismus Spitzenwerte bei den Infektionen zu verzeichnen sind.
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