Mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen, darunter „Amnesty International“, haben die Belästigung einer Gruppe von Aktivisten in Havanna durch den kubanischen Staat angeprangert. Die „San Isidro-Bewegung“, eine Gruppe von Künstlern, Journalisten und Wissenschaftlern, ist aus Protest gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit in einen Hungerstreik getreten. Mehr als einhundert regierungsnahe Zivilisten griffen zudem am Sonntag (22.) eine Handvoll Demonstranten an, die im „Parque Central de La Habana“ aufgetaucht waren, um Dissidenten im Hungerstreik zu unterstützen. Nach Angaben der Exilrechtsgruppe „Cubalex“ und mehreren Augenzeugen hat die Polizei mehr als ein Dutzend Menschen festgenommen, weil sie versucht hatten zu protestieren und die Sicherheitskräfte haben ein Dutzend weitere Personen daran gehindert, ihre Häuser zu verlassen.
Die San Isidro-Bewegung hatte in den letzten Jahren zahlreiche Zusammenstöße mit kommunistischen Behörden, als sie die Grenzen der Meinungsfreiheit im Einparteienstaat testete und dagegen protestierte. Mitglieder und Verbündete wurden mehrmals verhaftet, weil sie friedlich gegen die Verhaftung des Rappers Denis Solis in der vergangenen Woche und seine achtmonatige Haftstrafe protestiert hatten. Solis beschuldigte einen Polizeibeamten, in sein Haus eingedrungen zu sein, nannte den Beamten in einer verbalen Konfrontation, die er live auf Facebook übertragen hatte, einen „Feigling“ und eine „Ratte“ und beleidigte den ehemaligen kubanischen Präsidenten Raul Castro.
Update, 26. November
Luis Manuel Otero Alcántara befindet sich nach sieben Tagen Hunger- und Durststreik in einem kritischen Gesundheitszustand.
Diese Isidro-Gruppe sind weder Künstler, weder Intellektuelle, noch Wissenschaftler oder Journalisten. Es sind ein Haufen von gestrandeten, kleine Ganoven und Taschendiebe, sie haben keinen Schulabschluss und keine Ausbildung.
Den Bewohnern des ganzen Viertels gehen sie durch ihr Benehmen so richtig auf die Nerven. Sie betrinken sich, tanzen ausgelassen herum, grölen zu überlauter Musik und pöbeln jeden Vorbeigehenden an.
Auch von Hungerstreik kann keine Rede sein, die Angehörigen bringen regelmäßig Taschen voll Essen vorbei, vor allem auch Bier und Zigaretten.
Aber sich in Kuba zum „Dissidenten“ erklären, ist lukrativ. Unverzüglich trudeln die Beiträge aus den Usa ein, davon kann man gut leben.