Die haitianische Polizei und Soldaten der Vereinten Nationen verhafteten am Freitag 30 mutmaßliche Straftäter. Nach Angaben der Polizei werden sie verdächtigt ein Flüchtlingslager überfallen zu haben.
Jean Francois Vezina, UN Polizeisprecher teilte in einer Pressekonferenz mit, dass in der Morgendämmerung das Jean Marie Vincent Camp, nahe dem Flughafen in Port au Prince, überfallen wurde. In dem Lager, das weithin durch einen sehr hohen Fahnenmast in der Mitte sichtbar ist, leben Zehntausende von Menschen in Notunterkünften. In der Vergangenheit herrschte dort bereits wachsende Unsicherheit. Die Obdachlosen litten unter Bedrohungen und ständiger Angst vor Überfällen.
Etwa 180 brasilianische Soldaten der MINUSTAH umringten das Flüchtlingslager, während 165 Polizisten die Unterkünfte systematisch absuchten und 30 Personen festnahmen. Unter der Gefangenen befanden sich ehemalige Gefängnisinsassen, die nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 aus ihren zerstörten Haftanstalten flüchteten. Während der zweistündigen Razzia wurden keine Schüsse abgefeuert. Nach einer Mitteilung der Polizei hat die Kriminalität in Haiti, das sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik teilt, seit dem Erdbeben zugenommen.
Leider kein Kommentar vorhanden!