In Brasilien hat der indigene Gesundheitsrat offiziell den Tod von neun Yanomami-Kindern gemeldet. Ein Brief des „Conselho de Saúde Indígena Yanomami e Ye’kuanna“ (Condisi-YY) weist darauf hin, dass die Kinder in zwei Gemeinden des Yanomami-Territoriums „Terra Indígena“ (TI) im Bundesstaat Roraima an Covid-19-Symptomen starben. In dem von Rats-Präsident Júnior Hekurari Yanomami unterzeichneten Dokument wird um Hilfe bei der Entsendung von Angehörigen der Gesundheitsberufe in die Region gebeten. Der „Estado de Roraima“ ist der bevölkerungsärmste der siebenundzwanzig Bundesstaaten von Brasilien und liegt im Norden der Großregion Norte.
In einer Erklärung teilte das Gesundheitsministerium mit, dass es die Mitteilung über die Todesfälle von Condisi-YY erhalten habe und dass mit dem Indigenen Gesundheitsbezirk „Distritos Sanitários Especiais Indígenas“ (DSEI) der Wahrheitsgehalt der Information überprüft wird. Nach Angaben des Präsidenten von Condisi-YY wurden vier Todesfälle in der Gemeinde Waphuta registriert – zwei davon am 25. Januar – und weitere fünf in Kataroa in der Region Surucucu, in Alto Alegre (im Norden Roraimas). Die Gesundheitsposten der Region sind seit etwa zwei Monaten geschlossen.
Das indigene Territorium der Yanomami ist das größte in Brasilien und auch das am stärksten von Covid-19 bedrohte im Amazonasgebiet. In den letzten drei Monaten hat sich das Virus in den Gemeinden um zweihundertfünfzig Prozent ausgebreitet. Die Gemeinden Waphuta und Kataroa liegen in einer schwer zugänglichen Region im Yanomami-Land, mitten im Amazonas-Regenwald. Um beide Gemeinden zu erreichen, muss man mit dem Flugzeug von Boa Vista nach Surucucu reisen und von dort aus einen Hubschrauber nehmen. Zu Fuß braucht man drei bis vier Tage, um die etwa 412 Yanomami-Indios in Kataroa und 816 in Waputha zu erreichen.
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