Mehr als 30% der Geburten in Lateinamerika werden durch einen Kaiserschnitt ausgeführt. Damit liegt der Anteil doppelt so hoch wie von der WHO empfohlen.
Geburten per Kaiserschnitt liegen in Lateinamerika weiterhin über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Durchschnitt von 15%. In vielen lateinamerikanischen Ländern wie in Uruguay, Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko, Dominikanische Republik, Guatemala, liegt die Geburtenrate per Kaiserschnitt zwischen 20 und 30% in den öffentlichen Krankenhäusern und zwischen 40% und 80% im privaten Sektor. Nach Angaben der WHO sollte die Zahl der Kaiserschnitt-Geburten in den Ländern nicht über einen Ateil von 15% steigen.
Laut der Hebamme Vera Gilda, Koordinatorin des lateinamerikanischen Netzwerkes Relacahupan, sind viele Kaiserschnitt-Geburten auf die Bequemlichkeit der Mütter sowie auf berufliche und wirtschaftliche Gründe zurückzuführen. „Es ist ein Anstieg der Kaiserschnitte am Vorabend von Feiertagen, langen Wochenenden und den Ferien zu verzeichnen. Viele Ärzte wollen einfach am Wochende nicht in der Stadt bleiben und auf eine natürliche Geburt warten“, teilte Gilda mit. Wirtschaftliche Motive spielen laut Gilda eine immer stärkere Rolle, da der Arzt für einen Kaiserschnitt wesentlich mehr berechnet als für eine normale Entbindung.
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