Ein passenderes Datum könnte es für diese Gesprächsrunde nicht geben: Am 18. März 2021, dem Aktionstag für die Freiheit der politischen Gefangenen, lädt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) zum dritten Online-Symposium zu Kuba. Zudem ist dies der Jahrestag des so genannten kubanischen Schwarzen Frühlings, der Verhaftungswelle von Regimekritikern in Kuba im März 2003. Unter dem Motto „Patria y Vida – Kuba zwischen Erstarrung und Lebensmut“ diskutieren Menschenrechtsexperten, Zeugen und Opfer des kubanischen Regimes die aktuelle Menschenrechtslage auf Kuba sowie die Rolle Europas bei der Förderung von Demokratie und wirtschaftlicher Entwicklung. Außerdem werden die diesjährigen Verfassungsänderungen und ihre möglichen Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft thematisiert.
Pandemie hat Situation in Kuba noch verschlechtert
Der IGFM, die auf Kuba mit einer Sektion vertreten ist, sind auf der Karibikinsel aktuell 138 politische Gefangene bekannt. Immer wieder kommt es auf Kuba zu willkürlichen Festnahmen, Misshandlung und vorgeschobenen Anklagen gegen Bürgerrechtler. Erst gestern wurde das Hauptquartier der Bürgerrechtsunion UNPACU von der Staatssicherheit belagert und kubanische Aktivisten festgenommen. Durch die Pandemie hat sich die Situation für die kubanischen Bürger weiter verschlechtert. Während das Regime mit Impfreisen für Urlauber wirbt und Medizinbrigaden ins Ausland entsendet, haben die Kubaner keinen Zugang zu einem effizienten Gesundheitssystem. Die Ausstattung mit medizinischem Gerät und die hygienischen Bedingungen in kubanischen Krankenhäusern sind mangelhaft. Auch bestimmte Medikamente sind Mangelware. Katastrophal ist die Gesundheitsversorgung besonders für die politische Gefangenen. Seit Jahrzehnten verweigert das kubanische Regime dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz den Zugang zu den Gefängnissen.
Namhafte Kuba-Experten
Als Experten berichten unter anderem Dr. René de Jesús Gómez Manzano, Vorsitzender der IGFM Kuba; die Regimekritikerin Prof. Omara Ruiz Urquiola, der deutsch-kubanische Schriftsteller Amir Valle, die kubanische Journalistin Iliana Hernández sowie als ehemalige politische Gefangene in der DDR Dieter Dombrowski, Vorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) sowie Mario Röllig, von der LSU Berlin.
Wir wollen wählen können!
„´Patria y Vida´ ist ein Lied, das dem kubanischen Volk viel Hoffnung gebracht hat. Wir haben zum ersten Mal das Gefühl, dass es so etwas wie eine demokratische Abstimmung auf Kuba gibt, da es uns nicht erlaubt ist, politische Parteien zu gründen. Wir demonstrieren mit dem Lied für Veränderung, dass das kubanische Volk Heimat und Leben (patria y vida) will und nicht Heimat oder Tod (patria o muerte)”, erklärt Iliana Hernández im Vorfeld des Symposiums.
Informationen zur Anmeldung:
Das Symposium findet am 18. März 2021 von 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr per Zoom statt.
Die Teilnehmer erhalten die Zugangsdaten nach der Anmeldung per Mail. Um Anmeldung unter kampagnen[@]igfm.de wird gebeten.
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