Auf einer Expedition nach Peru im November 2019, also kurz vor Ausbruch der Coronapandemie, entdeckten Forscher um Dr. Jörn Köhler, Zoologe am Hessischen Landesmuseum Darmstadt, eine neue Froschart aus der Gruppe der ‚Nasenkröten‘. Die neue Art aus der Cordillera Azul zeichnet sich, wie der deutsche Name vermuten lässt, durch eine besonders lange ‚Nase‘ aus. Anders als die meisten Krötenarten sind die Tiere nicht braun, sondern vornehmlich grün gefärbt, aber entscheidend für ihre Identifizierung waren genetische Untersuchungen, wie Köhler berichtet.
Das Team aus peruanischen und deutschen Wissenschaftlern nannte die neue Art nun Rhinella chullachaki. Chullachaki ist der Name eines mythischen Wesens aus Amazonien, welches als Wächter des Waldes beschrieben wird. Der Sage nach kann es verschiedene Gestalten annehmen und Menschen, die nicht respektvoll mit der Natur umgehen, Leid zufügen. »Wir weisen damit auf die anhaltende Lebensraumzerstörung in Amazonien hin«, sagt der Koautor Ernesto Castillo vom Naturhistorischen Museum in Lima.
Die Entdeckung der neuen Art war eine Überraschung, denn die Tiere wurden am Rand einer viel befahrenen Straße gefunden, eine der wenigen Hauptverkehrsadern über die Anden, welche die Hauptstadt Lima mit dem Amazonas-Tiefland verbinden. In diesem Fall war es also kein unberührter Regenwald, welcher erst durch tagelange Bootsfahren und Fußmärsche erreicht werden kann, sondern ein kleiner Bachlauf neben dem geparkten Auto der Forscher.
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