Der im Juni 2019 aus einem Gefängnis in Uruguay geflohene italienische Drogenboss Rocco Morabito ist am Montag (24.) in der Stadt Joao Pessoa im Nordosten Brasiliens gefasst worden. Nach Angaben der Bundespolizei „Policia Federal“ (PF) ist der 54-Jährige Chef der kalabrischen Mafia ‚Ndrangheta und wurde „zusammen mit einem anderen italienischen Verbrecher“, dessen Identität nicht bekannt gegeben wurde, als Ergebnis „einer gemeinsamen Operation zwischen Brasilien und Italien“ verhaftet.
„Gestern (Sonntag) ist ein Team von italienischen Polizeibeamten des Interpol-Zentralbüros in Rom, das an den Ermittlungen beteiligt war und der Carabinieri nach Brasilien gereist, um die Verhaftung vorzunehmen“, so die Polizei. Laut der „PF“ ist Morabito einer der meistgesuchten Verbrecher Italiens. „Es gibt Aufzeichnungen über Rocco Morabitos Beteiligung an der Organisation des Drogenhandels zwischen Brasilien und Europa seit den 1990er Jahren“, erklärte die „PF“, die am Dienstag (25.) eine Pressekonferenz mit Details über die Operation ankündigte.
Im Jahr 1994 verschwand Morabito aus Mailand, wo er als „König des Kokains“ bekannt war. Dorthin war er im Alter von 25 Jahren aus seiner Heimatstadt Africo in Kalabrien gekommen, die als „Hochburg der ‚Ndrangheta“ gilt. Morabito wurde seit 1995 von der italienischen Justiz wegen illegaler Vereinigung und Drogenhandel gesucht und in Abwesenheit zu insgesamt dreißig Jahren Gefängnis verurteilt. Die Behörden in Uruguay nahmen Morabito, der als einer der zehn meistgesuchten Kriminellen der Welt galt, 2017 in einem Hotel in Montevideo fest, nachdem er sich dreizehn Jahre lang unter einer anderen Identität im uruguayischen Ferienort Punta del Este aufgehalten hatte. Die uruguayische Justiz genehmigte 2018 seine Auslieferung an Italien, doch im Juni 2019 gelang ihm zusammen mit drei anderen Ausländern die Flucht durch das Dach des Zentralgefängnisses von Montevideo und war seitdem auf der Flucht.
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