Die Fluggesellschaften „Latam Brazil“ – eine Tochtergesellschaft der chilenischen „Latam Group“ – und die brasilianische „Azul“ haben das im August letzten Jahres geschlossene Code-Sharing-Abkommen gekündigt. Nach Angaben der Airlines hat das Abkommen „die Erwartungen nicht erfüllt“. Die Entscheidung ließ die Möglichkeiten einer Fusion der beiden Fluggesellschaften wieder aufleben, wie bereits bei der Bekanntgabe der Vereinbarung im Jahr 2020 spekuliert wurde. Zu der Zeit sagte „Azul“, dass es die Durchführung der Operation mit „Latam Brazil“ nach Vorliegen der Ergebnisse evaluieren würde.
Azul-CEO John Rodgerson sieht das Ende des Deals durch „Latam“ als eine Reaktion auf den Konsolidierungsprozess. Rodgerson gab außerdem bekannt, dass das Unternehmen Berater eingestellt hat, um Konsolidierungsmöglichkeiten im Markt zu untersuchen. Die Fluggesellschaft „ist in einer starken Position, einen Prozess in diese Richtung zu führen“, bekräftigte er. Die Nachricht wurde vom brasilianischen Markt gut aufgenommen. An diesem Dienstag (25.) verzeichnete „Azul“ zu Beginn der Ibovespa-Sitzung einen Anstieg von 4,54 Prozent, was den Kurs sogar auf seine historischen Höchststände trieb.
Das Ende der Vereinbarung, die am 22. August dieses Jahres in Kraft treten wird, ist eine Reaktion auf die mangelnde Einhaltung der Ziele. Laut Jerome Cardier, CEO von „Latam Brazil“, kaufen weniger als zwei Prozent der von „Latam“ beförderten Passagiere ihre Tickets bei „Azul“. Darüber hinaus plant „Latam Brazil“ aufgrund der gestiegenen Nachfrage, das Angebot in den kommenden Monaten zu erweitern. „Wir sind in allen Destinationen tätig, die wir vor der Pandemie hatten. Darüber hinaus haben wir neue Ziele geplant, die wir bald einführen werden“, so Cardier.
„Azul“, das auf die Spitzenposition im brasilianischen Markt aufgerückt ist, meldete im ersten Quartal 2020 einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Reais (523 Millionen US-Dollar), ein geringeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, aber größer als im Vorquartal.
Update, 27. Mai
Die Aktien von „Latam Airlines“ haben in Santiago de Chile einen Einbruch von 22,9 Prozent erlitten was die chilenische Börse veranlasst hat, die Notierung auszusetzen. Konkret haben die Aktien der Fluggesellschaft den Handel bei 1.688 chilenischen Pesos (2,30 US-Dollar) gestoppt, verglichen mit 2.189 Pesos (2,98 US-Dollar) zum Vortagesschluss. Die Schwankungen in den Aktien des Unternehmens kommen inmitten von Spekulationen, dass die brasilianische Fluggesellschaft „Azul“ die brasilianische Tochtergesellschaft von „Latam kaufen“ könnte, ein Schritt, den die chilenische Fluggesellschaft dementierte.
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