Im südamerikanischen Land Peru hat am Sonntag (6.) die Stichwahl um das Präsidentschaftsamt stattgefunden. Rund 25 Millionen Wahlberechtigte hatten die Wahl zwischen der Tochter eines Ex-Diktators und einem marxistischen Landschullehrer. Die unbequeme Schicksalswahl hat José Pedro Castillo Terrones offenbar mit einem Vorsprung von 71.764 Stimmen gewonnen. Laut Angaben des Nationalen Amtes für Wahlverfahren „Oficina Nacional de Procesos Electorales“ (ONPE) und der Nationalen Wahljury „Jurado Nacional de Elecciones“ (JNE) entfielen nach Auswertung von 99,795 Prozent der Datensätze auf Castillo 50,206 Prozent, Keiko Fujimori erreichte 49,794 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,711 Prozent. Aufgrund des äußerst knappen Ergebnisses wird erwartet, dass die abgegebenen gültigen Stimmen nachgezählt werden. Ein endgültiges offizielles Resultat wird für die nächsten Tage erwartet.
Update, 10. Juni
Keiko Fujimori hat vor dem Wahlgericht von Peru die Nichtigkeit von landesweit 802 Abstimmungstabellen, die rund 200.000 Stimmen repräsentieren, beantragt. Die Fujimori-Partei „Fuerza Popular“ verlässt sich auf große Anwaltskanzleien in Lima, die minütlich nach angeblichen Unregelmäßigkeiten suchen. Dazu müssen sie vor Ablauf des Tages eindeutig nachweisen, dass in jedem der Protokolle, die sie für verdächtig halten, irgendein Betrug vorlag.
Update, 12. Juni
Laut der neuesten Aktualisierung verbuchte Castillo 50,145 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, während Fujimori 49,855 Prozent erreichte. Die Differenz beträgt demnach 50.989 Stimmen zugunsten von Castillo.
Update, 15. Juni
Neun Tage nach der Abstimmung endete am Dienstag die Auszählung von „ONPE“ und Pedro Castillo erreichte einen Vorsprung gegenüber Keiko Fujimori von 44.058 Stimmen. Nach Angaben der Wahlbehörde gewann Castillo mit 50,125 Prozent der gültigen Stimmen (8.835.579), verglichen mit 49,875 Prozent (8.791.521), die Fujimori verbuchen konnte. Fujimori beantragte inzwischen eine Prüfung der Prüfung.
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