Brasilianische Polizei tötet Milizenchef von Rio de Janeiro

polizei

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, forderte in dieser Woche, dass die Polizei des Bundesstaates "mehr ermittelt und weniger tötet" (Foto: Tânia Rêgo/Agência Brasil)
Datum: 13. Juni 2021
Uhrzeit: 11:58 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Einer der am meisten gesuchten Kriminellen Brasiliens ist bei einem Polizeieinsatz in Rio de Janeiro getötet worden. Wellington da Silva „Ecko“ Braga, Anführer einer der größten bewaffneten „Milizen“ (O Bonde do Ecko) des Bundesstaates die den westlichen Teil der Stadt und die Region Baixada Fluminense im Norden kontrolliert, hatte zum Valentinstag (12. Juni in Brasilien ) Frau und Kinder in der Favela Tres Pontes 12 besucht. „Auf ‚Ecko‘ wurden zwei Schüsse abgegbeben. Als er versuchte durch die Rückseite des Hauses zu fliehen, wurde er getroffen und festgenommen. Auf dem Weg vom Van zum Helikopter versuchte er zu fliehen, nahm einer Polizistin die Waffe ab und erhielt den zweiten Treffer“, erklärte Thiago Neves, Abteilungsleiter beim Geheimdienst. Nach seinen Worten wurde Wellington bereits tot im Krankenhaus Miguel Couto eingeliefert. Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Cláudio Castro, gratulierte der Polizei. „Heute ist ein wichtiger Tag. Wir haben den kriminellen Banden im Bundesstaat einen harten Schlag versetzt. Herzlichen Glückwunsch“, schrieb er auf „Twitter“. Paramilitärische Milizen in Rio kontrollieren mehr als die Hälfte des Territoriums der Stadt und installieren eine Terrorherrschaft in den Favelas, in denen mehr als zwei Millionen Menschen leben. Sie sind am Drogenhandel beteiligt und entscheiden sogar, wer Strom, Internet, Kabelfernsehen, Gas und fließendes Wasser bekommt. Angehörige der Milizen sind oft ehemalige Polizisten oder ehemalige Angehörige der Sicherheitskräfte.

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, forderte in dieser Woche, dass die Polizei des Bundesstaates „mehr ermittelt und weniger tötet“. Nach offiziellen Angaben wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres vierhundertdreiundfünfzig zivile Todesfälle bei Polizeieinsätzen in Rio de Janeiro registriert, achtzehn Prozent mehr als im ersten Quartal 2020. Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der Opfer von Polizeigewalt in Rio de Janeiro 1.245. Die öffentliche Sicherheit ist die größte Herausforderung für den Tourismus in Rio de Janeiro, dem touristischen Mekka Brasiliens und einer der Städte, die in Lateinamerika aufgrund ihrer Naturschönheiten und ihres berühmten Karnevals das größte touristische Interesse wecken.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!